Kinderwunsch nur mit einer anderen Partnerin
Wer denkt in diesen Momenten daran, dass diese Aussage für den anderen in Stein gemeißelt ist? „Was ist im Leben überhaupt in Stein gemeißelt?“ sagt Christian nachdenklich. „Ich habe immer gedacht, dass Leben Veränderung ist, dass man offen ist, seine Haltung zu den Dingen zu ändern. Bea ist ein Mensch, der in keiner Weise festgefahren ist im Kopf, ich war einfach sicher, dass sie sich in der Hinsicht, was Kinder angeht, innerlich bewegt. Ich nehme es ihr nicht übel, dass sie es nicht getan hat. Aber ich werde fast depressiv bei dem Gedanken, dass mir die Vaterschaft verwehrt bleibt. Ich rede darüber mit Bea, wir streiten nicht. Ich bin zu traurig zum Streiten. Ich habe ihr natürlich gesagt, dass ich zu Hause bleiben würde, wenn sie Mutter ist, sie verdient genug. Ich habe kein Problem damit, in Elternzeit zu gehen. Das will Bea auch nicht, sie will, dass sie arbeitet, dass ich arbeite, dass wir über die Arbeit verbunden sind. Sie will keinen Hausmann.“
Christian ist mit seinen Nöten zu einem Coach gegangen, nach drei Sitzungen war er weiter, das heißt, der Coach hat aus ihm „herausgekitzelt“, was er ohnehin schon ahnte: dass er Beas Standpunkt radikal akzeptieren muss, ohne Wenn und Aber. Die Alternative: Trennung. Christian stellt sich das vor, ein Leben ohne Bea.
„Wie absurd, eine Trennung wäre absurd“, sagt Christian, „es stimmt zwar, wenn ich unbedingt ein Kind möchte, dann muss ich die Scheidung einreichen und mir eine Frau suchen, die auch ein Kind will. Doch das ist Theorie. Schon der Gedanke, auf diese Weise mit dem Konflikt umzugehen, stößt mich ab. Da spüre ich sofort die tiefe Liebe zu Bea, da sagt alles in mir „Nein“ zu dieser Option. Ich muss einfach versuchen, zu sehen und zu schätzen, was ich mit Bea habe, mich darauf zu besinnen, es zu genießen. Und mir immer wieder sagen, dass sie mir nie etwas vorgemacht hat. Mir war klar, auf was ich mich einlasse. Ich habe doch selbst nicht damit gerechnet, dass mich der Kinderwunsch derart überwältigt!