Vorteile vom Familienbett
Die Störfaktoren lassen sich leicht ausschalten – und tatsächlich verbergen sich dann einige Vorteile im Familienbett. Denn wenn Mutter und Kind gemeinsam schlafen, wird das Baby nachts nicht nur öfter gestillt, sondern auch länger, da konstanter Prolaktin ausgeschüttet wird und damit nicht so früh abgestillt werden muss. Das lange und häufige Stillen ist einer der größten Präventionsfaktoren für SIDS.
Zudem bemerkt die Mutter, da sie so nah neben dem Kind schläft, schnell Veränderungen – also etwa wenn das Atmen aufhört oder der Körper des Babys erhitzt. Apropos Atmen: Durch das Atmen der Mutter soll auch die Atmung des Babys stimuliert werden.
Bis heute ist aber nicht geklärt, welche Gründe hinter dem plötzlichen Kindstod stecken. Doch die erwähnten Faktoren, die das gemeinsame Schlafen vermeintlich gefährlich machen, können laut Studien zu etwa 90 Prozent ausgeschalten werden. Die Rest-Risiken wie das Kindesalter, die Jahreszeit oder mögliche (Vor-)Erkrankungen lassen sich aber nicht vermeiden – ganz egal, wo das Baby schläft.
Nach den ersten zwölf Lebensmonaten verschwindet das SIDS-Risiko, dann kann das Bett ganz ohne Bedenken geteilt werden, insofern die Eltern nicht irgendwann mehr Privatsphäre haben wollen. In der Zwischenzeit kann Sex als Eltern auch an andere Orte verlagert werden – was vielleicht sogar mehr Prickeln in das Liebesleben bringt.
Mit der Entscheidung zum Familienbett muss man sich wohlfühlen
Historisch gesehen ist Co-Sleeping normal, auch heute noch ist das Familienbett in zwei Dritteln aller Kulturen die Regel. In der westlichen Welt hat sich das getrennte Schlafen mit der Zeit durchgesetzt, um die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern. Mittlerweile geht der Trend aber wieder in Richtung mehr Nähe. Vor allem wenn die Mutter berufstätig ist, kann ein Familienbett das Baby nachts wieder wichtige Nähe „auftanken“ lassen.
Wichtig ist vor allem, dass sich Eltern einig sind und ganz nach ihrem Gefühl entscheiden. Wenn alle Gefahren ausgeschlossen sind, spricht nichts gegen ein Familienbett – so lange es sich für die Familie richtig anfühlt. Ein Kompromiss für Unsichere bilden sogenannte Babybalkone, die ans Elternbett angedockt werden können oder ein Beistellbett. So hat das Baby einen eigenen Bereich und ist vor Erstickungsgefahren geschützt, ohne die wichtigsten Vorteile des Familienbetts komplett missen zu müssen.
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