Vorfreudig hüpfe ich aus dem Auto und hake mich bei meinem Freund ein. Von Weitem sehe ich bereits unsere Auffahrt und den kleinen Haken in der Hauswand, an dem mein Bruder und ich früher oft ein Federballnetz gespannt haben. Es liegen viele Autostunden hinter uns, durch fünf Bundesländer, einmal quer durchs Land. Aber das macht mir nichts aus, denn als ich den mir so vertrauten Weg laufe, weiß ich, dass ich angekommen bin: Daheim. Bei meiner Familie.
Zurück in die Heimat, zur Familie
Ich sehe meine Familie nicht sehr oft. Meine Wege haben mich hunderte Kilometer von meiner Heimat entfernt und das Zuhause, das ich mir aufgebaut habe, bringt mich nicht näher heran. Aber so ist das Leben und es ist auch ok so. Ich bin glücklich da, wo ich bin. Doch zu Ostern oder Weihnachten, da bin ich nirgendwo lieber als daheim bei meiner Familie.
Meine Mutter öffnet uns die Tür, es strömt uns Wärme entgegen. Und Freude. Ehrliche, aufrichtige Wiedersehensfreude. Ich nehme sie in den Arm. Sie ist deutlich kleiner als ich, sodass ich sie problemlos hochnehmen könnte. Mache ich aber nicht. Schließlich ist sie ja meine Mutter. Hinter ihr tritt mein Vater in den Flur. Er hingegen ist deutlich größer als ich. Ich lasse mich in seine Arme fallen. Unser Fels in der Brandung. Eine Umarmung meines Vaters war schon immer ein Versprechen, dass alles gut wird. Ich fühle mich wie sein kleines Mädchen, das ich wohl immer bleiben werde.
Wir gehen durch ins Wohnzimmer, wo mein Bruder und seine Freundin auf der Couch sitzen. „Kannst ruhig mal aufstehen, wenn deine Schwester kommt“, meine ich scherzhaft und wuschel ihm durchs schwarze Haar. Er steht gespielt gequält auf und ich umarme ihn fest. „Na klauste wieder Energie?“, murmelt er neckend.
Ach ist es schön, wieder daheim zu sein!