Klingt für viele junge Elternpaare schier unmöglich: ein erfülltes Sexleben. Mit etwas Mut und Improvisationsgeschick können Erotik-Flauten im elterlichen Schlafzimmer schneller beendet werden, als Sie vielleicht glauben, weiß Dr. Judith Gastner. Die Partnerschaftsexpertin und Mitbegründerin des wissenschaftlich fundierten Online-Coachings PaarBalance verrät bewährte Strategien, wie sich Lust und Erotik wieder einstellen können – trotz des turbulenten Familienalltags
Mal ehrlich: Sich stundenlang nach dem anderen verzehren und beim Wiedersehen von Leidenschaft überwältigt übereinander herfallen – gibt‘s das überhaupt noch in Beziehungen, die länger als ein oder, sagen wir mal, zwei Jahre andauern? Vermutlich nicht. Oder nur sehr, sehr selten. Die Sexualität in längeren Partnerschaften verändert sich automatisch über die Zeit – auch wenn (noch) keine Kinder im Spiel sind.
Stellen kleine Kinder das Leben zusätzlich auf den Kopf, braucht es meist eine bewusste Entscheidung und ein paar konkrete Strategien, um sich als Liebespaar nicht aus dem Blick zu verlieren. Sonst passiert es womöglich, dass die eigenen Kinder alt genug sind, um selbst Sex zu haben, bevor sich die Eltern vage daran erinnern, dass es doch auch in ihrem Leben mal etwas anderes gegeben hat als nur Brutpflege und Alltagsorganisation …
Anders – aber anders gut
Alle Paare erfahren es, wenn aus zwei drei werden: Das Leben wird vollkommen anders. Aber erfreulicherweise eben auch anders gut.
Vater und Mutter zu werden, ist etwas ganz Besonderes. Es macht Menschen emotionaler, sensibler, verletzlicher. Und zugleich selbstloser, pragmatischer, fokussierter und – weniger eitel. All diese Qualitäten können dazu beitragen, die bisherige Erotik auf eine neue Basis zu stellen. Eine andere, aber durchaus gute Basis.