3 Wege zur gemeinsamen Elternverantwortung

  • Vorteile: Beide Elternteile nehmen gleichermaßen am Leben ihres Nachwuchses teil. Vater und Mutter haben Einfluss auf die Erziehung und können jeweils als Bezugsperson sowie Vorbild auftreten. Da die Kinder ähnlich viel Zeit mit jedem Elternteil verbringen, bauen sie mit größerer Wahrscheinlichkeit zu beiden eine enge Beziehung auf. Zudem muss keiner für den Unterhalt aufkommen. Beide versorgen das Kind bei sich und es liegt keine Verpflichtung vor, die Person mit der Hauptverantwortung finanziell zu unterstützen.
  • Nachteile: Dieses Modell verlangt oft viel Koordination und Flexibilität. Da das Kind zu gleichen Teilen bei Mutter und Vater wohnt, müssen sich beide beruflich so einrichten, dass sie ihren Nachwuchs ausreichend beaufsichtigen und versorgen können. Deswegen eignet sich das Wechselmodell eher für Kinder, die bereits in die Schule gehen und selbstständiger sind. Bei manchen Scheidungen ist das Verhältnis der Eltern jedoch so zerrüttet, dass es schwerfällt, sich friedlich und gemeinsam um die Kinder zu kümmern. Das Wechselmodell erfordert ein hohes Maß an Kommunikation und Absprache. Zerstrittene Ex-Partner müssen lernen, wie sie trotz Trennung erfolgreich miteinander kommunizieren können. Außerdem ist das Wechselmodell finanziell aufwendiger. Da die Kinder in zwei Haushalten leben, benötigen sie einiges zweimal. Zudem müssen die Wohnungen der Eltern so nah beieinander liegen, dass der Nachwuchs, egal bei wem er gerade wohnt, dieselbe Schule besuchen sowie Hobbys nachgehen und Freundschaften pflegen kann.

3. Das Nestmodell

Das Nestmodell ist noch weniger verbreitet, da es einen recht hohen finanziellen Aufwand erfordert: Es gibt hierbei drei Wohnungen. In der einen leben die Kinder dauerhaft und jeweils mit dem Elternteil, der gerade die Sorge trägt. Vater und Mutter verfügen zudem jeweils über eine eigene Wohnung, in der sie sich sonst aufhalten. Wahlweise können sich die Eltern auch die Zweitwohnung teilen, um Kosten zu sparen, aber nicht jedem gefällt dieser Gedanke. Vor allem, wenn neue Partner ins Spiel kommen, kann das sehr schwierig werden.

Wie geschiedene Eltern das Familienleben unter sich aufteilen, hängt vom jeweiligen Paar und seinen Möglichkeiten ab. Wichtig ist jedoch, dass immer das Wohl des Kindes im Vordergrund steht und Mutter und Vater gleichermaßen die Möglichkeit haben, ein enges Verhältnis zum Nachwuchs aufzubauen und an der Erziehung mitwirken können.


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