Zehn Jahre ohne dich

Da ich dich nicht gefunden hatte, ging ich nach Hause. Und wartete … und wartete. Um 15 Uhr klingelte mein Telefon, es war deine beste Freundin. Sie sagte, dass deine Mutter sie kontaktiert hatte. Du hättest einen Unfall gehabt und lägst im Krankenhaus. Es sehe nicht gut aus. Mein Herz rutschte mir in die Hose und ich fing an zu weinen, ich verleugnete die Situation.

Die Freundin holte mich ab und wir fuhren zusammen zum Krankenhaus. Ich war nicht in der Lage zu fahren, nicht in der Lage klar zu denken und selbst das Weiteratmen viel mir schwer. Als wir ankamen waren alle da, dein Bruder, deine Eltern, deine Verwandten und nach und nach kamen alle deine Freunde. Jeder ging rein und raus.

Ich arbeitete selbst in diesem Haus. Wenn jeder ins Zimmer durfte, war es Zeit, Abschied zu nehmen. Ich stand vor deinem Zimmer, ich stand lange davor, bis ich schließlich reingegangen bin …

53 Minuten später der Anruf deines Bruders. Du hattest es nicht geschafft. Wenn ich mich verabschieden wollte, dann jetzt. Also ging ich … in die nächste Bar, setzte mich an den Tresen und trank Whisky, einen nach dem anderen.

Ich wollte dich noch einmal sehen, noch einmal fühlen, dir sagen, dass du das Größte für mich bist und dass ich dich immer lieben werde, doch ich konnte mich nicht dazu überwinden zurückzugehen. Es tut mir leid, dass ich so feige war.

Später erfuhr ich, was passiert ist. Ein betrunkener Autofahrer war auf den Bürgersteig gefahren und hatte dich mit seinem Auto erwischt, als du von mir nach Hause gelaufen bist. Auch heute noch empfinde ich es als unfair. Während du bereits nach einem Schluck Bier das Auto hast stehen lassen, wurde dir an dem Abend ein betrunkener Autofahrer zum Verhängnis.

Es tut mir heute noch weh, Fotos und Erinnerungen an dich sind das Einzige, das mir geblieben ist. Seit du tot bist, liebe ich nicht mehr. Ich habe keinen Freund, keine eigene Familie und werde nie eine haben. Denn gewollt habe ich das alles nur mit dir an meiner Seite.

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