Nicht mal drei Wochen später stand es in den Nachrichten. Du hast aufgegeben, hast dich über lange Zeit selber zerstört. Dein Körper wollte nicht mehr. Du hast einfach aufgehört zu atmen, und das mit 22 Jahren. Du warst doch voller Pläne, wolltest eine Zukunft! Ich war taub, konnte es nicht greifen und musste zu deinem Grab fahren.
Zu der Beerdigung bin ich nicht gegangen, aus Respekt vor deinen Eltern. Ich habe dir einen Brief geschrieben, den ich zusammen mit einer kleinen Spieluhr auf dein Grab stellte. Du bist fast auf den Tag genau fünf Jahre nach unserer ersten Begegnung gestorben. Ich hätte dir das größte Glück der Welt gewünscht, niemals das.
In den folgenden Jahren war ich immer wieder dort, habe etwas Kleines abgelegt. Ich habe für mich damals die richtige Entscheidung getroffen, dennoch war ich lange Zeit voller Schuldgefühle. Ich bin glücklich in meiner jetzigen Beziehung, kann jetzt so viele Jahre später das Leben leben, welches du damals wolltest. Doch gerade deswegen merke ich, die Erinnerung geht nicht weg. Du bist immer da. Im Hintergrund.
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Wenn Sie in letzter Zeit öfter daran denken, Suizid begehen zu wollen oder wenn Sie einen Menschen kennen, bei dem Sie Suizid-Gedanken vermuten, sollten Sie Hilfe holen. Die Telefonseelsorge steht Ihnen anonym und kostenlos rund um die Uhr zur Verfügung: 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222.
Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann