„Was, wenn ich den Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen will, eigentlich schon lange gefunden habe?“ Diese Frage hat sich unsere anonyme Autorin die letzten Jahre über immer wieder gestellt
Kennengelernt haben wir uns im Studium. Ich hatte gerade angefangen und er war ein Jahr über mir. Er leitete den Mathematik-Brückenkurs am Anfang des Studiums. Er sah gut aus. Schlank, nicht zu groß, lange, dunkle Haare und blaue Augen. Als ich ihn während des Kurses besser kennenlernte, merkte ich, dass er auch sehr intelligent ist, wir ähnliche Interessen hatten und wir auch sonst so ziemlich auf einer Wellenlänge lagen. Trotzdem wurde damals nie mehr aus uns als Kommilitonen, die sich gut verstanden. Zudem war ich damals auch vergeben. Eine Beziehung, an die ich nicht gerne zurückdenke.
Ich war damals sehr schüchtern und mein Selbstvertrauen im Keller. Neben ihm kam ich mir dumm vor und konnte mir nicht vorstellen, dass da auch nur halbwegs etwas daraus werden könnte. Letzten Endes brach ich mein Studium nach dem dritten Semester ab und machte eine Ausbildung. Er schloss das Studium ab und zog in eine andere Stadt, 600 Kilometer entfernt. Trotzdem verloren wir nie den Kontakt.
Im zweiten Jahr meiner Ausbildung besuchte ich ihn sogar einmal und wir verstanden uns wie immer gut. Damals hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass da mehr ist, aber ich konnte es nicht greifen. Wir trafen uns auch immer, wenn er hier war. Seine Familie lebt hier und er hat auch noch einige Freunde hier. Ein paar Jahre später war ich mit meiner Mutter im Urlaub ganz in der Nähe von ihm und ich nutzte die Gelegenheit, ihn wieder zu besuchen und einen Abend bei ihm zu sein.