Ihr Kollege entpuppte sich als Traummann unserer Leserin, doch er tat ihr schrecklich weh. Über eine Affäre und den Versuch, sie in eine Beziehung zu überführen
Ich war verheiratet. Eigentlich, so dachte ich, war ich glücklich. Ich wechselte die Arbeitsstelle, da lernte ich einen netten Kollegen kennen. Der Kollege bemerkte, dass ich mit der Zeit immer trauriger wirkte und sprach mich an. Ich erzählte ihm alles, auch davon, mich von meinem Ehemann zu trennen, weil ich gemerkt habe, dass es einfach nicht mehr passte. Er munterte mich auf, machte sich für mich lächerlich, brachte mir kleine Geschenke mit, spielte Luftgitarre für mich, nur damit ich lache.
Als die Trennung vollzogen war, wechselte ich wieder die Arbeitsstelle. Wir blieben in Kontakt und fingen an, uns privat zu treffen und Sex zu haben. Zunächst war uns beiden klar, dass wir nur eine Affäre wollen. Aber der Kontakt wurde intensiver. Er erzählte mir, dass er so gerne wieder eine feste Freundin hätte, dass er sich wünsche, irgendwann zu heiraten und Vater zu werden. Ständig fragte er mich, wann ich endlich aus der Ehewohnung ausziehen würde.
Ich verliebte mich, ich wollte mehr
Nach einigen Monaten der Wohnungssuche war es dann soweit. Ich sagte ihm, dass es für mich eigenartig sei, auf einmal auszuziehen. Er fragte etwas ängstlich, ob ich denn einen Neuanfang nicht gut finden würde? Wir trafen uns mehr als ein Jahr lang regelmäßig. Ich verliebte mich. Ich wollte mehr, aber er antwortete z.B. mit „theoretisch möglich“ oder er müsse prüfen, ob eine Beziehung in sein stressiges Leben passen könnte.
Längst war für uns beide klar, dass wir mehr sind als eine Affäre. Wir waren irgendetwas dazwischen.
Nach eineinhalb Jahren beendete ich das zwischen uns. Ich habe diesen Zustand nicht mehr ertragen. Er war geschockt, akzeptierte aber meine Entscheidung wohl oder übel, appellierte jedoch immer wieder daran, wie schön es mit uns war. Da uns immer noch der gleiche Arbeitgeber und das gleiche Hobby verband, haben wir uns weiterhin immer wieder gesehen.