Damit folgte ich einem oft erprobten Muster, denn mir fehlte auch in der Vergangenheit bereits stets der Mut, mich in schwierigen Zeiten zu meiner Partnerin zu bekennen. Zwar versuchte ich stets, Konflikte und Probleme zu klären, aber wenn ich bei ihr keine ausreichende Bereitschaft für mich erkannte, an der Beziehung zu arbeiten, ergriff ich die Flucht und stürzte mich in die nächste. Je schneller, desto besser, ermöglichte es mir doch, mich nicht mit meinem eigenen Schatten auseinandersetzen zu müssen.
Auch dieses Mal hielt ich die Distanz nicht ein und entschied mich schließlich, der emotionalen Affäre eine Chance geben zu wollen und nur den Kontakt zu der Frau abzubrechen, die ich liebte. Wenn ich heute darüber schreibe, verstehe ich es selbst nicht. Ich war gefangen in meiner Hilflosigkeit und ich wusste zwar, dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt war, dennoch saß ich wie ein unbeteiligter Zuschauer neben mir und beobachtete mich – unfähig zur Reflektion.
Doch dann geschah es. Ich verstand, dass ich ohne die Traumfrau an meiner Seite nicht weitermachen konnte, mir fehlte Motivation im Job und im Privatleben, ich zog mich immer weiter zurück und konnte nichts mehr genießen. Mir wurde bewusst, dass ich die emotionale Affäre und den untauglichen Beziehungsversuch beenden und offenbaren musste, um meiner Traumfrau jemals wieder ins Gesicht schauen zu können.
Ich liebe sie und nachdem sie alle Details aus mir herausgefragt hatte, sagte sie mir, dass auch sie mich lieben würde und sich noch immer keinen besseren Partner für sich vorstellen könne. Dennoch wolle sie aktuell nicht mit mir gemeinsam daran arbeiten und wisse nicht, ob sie uns eine zweite Chance geben wolle. Sie erbat Funkstille, die ich schweren Herzens akzeptierte.
Seitdem hoffe ich jeden Tag, dass sie sich meldet und wir meinen Fehler zum Anlass nehmen können, unsere Liebe auf ein neues Fundament zu stellen.
Wenn es zu spät sein sollte, dann weiß ich, dass ich die Liebe meines Lebens auf dem Gewissen habe. Doch dann war das ganze Chaos wenigstens für eines gut: Ich hab sie kennengelernt, meine große Liebe und weiß, wie sie sich anfühlt. Leider zu spät …
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