Dann begannen die Lügen. Erst ganz kleine, vermeintlich unbedeutende Schwindeleien. Schreibereien mit anderen Frauen, heimliche Anrufe. „Ich wollte xy nicht vor den Kopf stoßen, deshalb habe ich ihr nicht gesagt, dass wir jetzt zusammen sind.“ Kurz war ich irritiert und ein wenig misstrauisch. Aber du hattest auf alles eine Antwort und ich glaubte dir. Ich wollte dir einfach glauben. Zu sehr genoss ich die schönen Zeiten mit dir.
Dann kam der erste Streit. Wieder war es eine andere Frau, mit der du unmissverständliche Dinge geschrieben hast. Bei einer Party zuvor hatte ich deine Ex-Freundin kennengelernt. Sie hat mich gewarnt, mir abstruse Geschichten über dich erzählt. Aber auch das habe ich abgetan. Sie hänge noch an dir und wolle nur Ärger provozieren, meintest du. Wieder glaubte ich dir. Aber mein Misstrauen wuchs. Nach unserem Streit wollte ich gehen und es beenden. Aber du hast mir weinend und flehend versichert, dass es keine große Sache war und nie wieder vorkommen würde. Ich bin geblieben.
Genau so lief es auch all die anderen Male ab. Mein Vertrauen schrumpfte, aber ich bin geblieben. Immer wieder gab es heftige Streitigkeiten. Ich habe geweint, geflucht, dich angefleht, damit aufzuhören. Ich habe es nicht verstanden, denn wenn wir zusammen waren, war da wieder dieses Gefühl ganz besonders für dich zu sein und ich war süchtig nach diesen Momenten. Nach dem Streit kamen die Versöhnungen und alles war wieder wunderschön, zumindest für einen Moment. Du hast mir so unglaubliche Höhen beschert, die ich bis dato nicht gekannt hatte. Ich habe mich so besonders gefühlt wie noch nie zuvor. Aber die Tiefen kamen immer häufiger und taten so unglaublich weh, dass ich es kaum noch aushalten konnte.