Was wird wohl aus uns?

Eine Beziehung, die vermutlich niemals eine sein wird. Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin erzählt uns über einen Kontakt, von dem sie nicht lassen kann.

Habe ich das verdient?

Meine Freunde sagen mir, ich sei für so etwas zu schade, Überzeugungsarbeit hätte ich nicht nötig. Da draußen wären genug Männer, die mir die Aufmerksamkeit schenken würden, die ich verdient hätte.
Aber wer entscheidet denn darüber, was man „verdient“ hat? Wer bestimmt denn den Wert eines Menschen?

Was nützen mir perfekte Kommunikation und ein Leben ohne Sorgen, wenn die Aufrichtigkeit fehlt? Und ist ein Mensch mit Problemen weniger wert, weil er Anstrengungen und die Gefahr, verletzt zu werden, mit sich bringt?

Absolute Funkstille

Ich habe versucht, den Kontakt abzubrechen. Die Mauern, die du um dich herum errichtet hast, sind für mich anscheinend unüberwindbar. Tatsächlich verging eine Woche in absoluter Funkstille. Eine Woche, in der mir tausend Fragen durch den Kopf gingen. Ob deine Probleme tatsächlich so gravierend sind. Ob vielleicht einfach deine Gefühle für etwas Verbindliches nicht ausreichen. Oder ob ganz andere Dinge eine Rolle spielen, von denen ich keine Ahnung habe.

Ich habe unzählige Male auf mein Handy geschaut, überprüft ob du online bist oder meinen Status checkst. Und am Ende habe ich die moderne Technik verflucht. Wie schnell ein Kontakt hergestellt werden kann und wie unkompliziert man einen Menschen auch wieder aus seinem Leben entfernen kann. Ich habe dir dann doch wieder geschrieben. Ich habe dich vermisst und du mich scheinbar auch. Wir schrieben stundenlang, die ganze Nacht, bis du schließlich am frühen Morgen bei mir vor der Türe standest.

Zeit mit dir genießen

Geändert hat sich gar nichts. Da ist zu viel zwischen uns, um es als unverbindlichen Spaß betiteln zu können. Aber leider ist auch zu wenig drumherum vorhanden, um etwas Festes entstehen lassen zu können. Was du ja eh nicht möchtest. Oder scheinbar nicht kannst. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob du wirklich der Richtige für mich bist.

Ich habe mich dazu entschieden, die wenigen Stunden mit dir zu genießen und dich nicht aus meinem Leben zu schießen. Das, was wir miteinander teilen, bedeutet mir zu viel. Vielleicht ist das der falsche Weg. Bin ich naiv? Trete ich auf der Stelle? Vielleicht. Aber wer, außer mir selbst, kann das am Ende beurteilen?

Vielleicht wird ja noch etwas Richtiges aus uns … Vermutlich wird aber eines Tages einer von uns beiden das Interesse verlieren. Und ich hoffe sehr, dass ich dann diejenige sein werde.


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