Wir im Rosengarten. Du ziehst mich an dich und umarmst mich minutenlang.
Ich: Ich liebe dich. Du: Ich dich auch. In mir: Freude, kein Verdacht.
Ganz am Anfang: Du bringst mich nach Hause, obwohl es für dich einen enormen Umweg darstellt.
Du begleitest mich zur Hochzeit meiner Schwester und bringst es fertig, dass meine Mutter von dir schwärmt.
Du schreibst mir ein Gedicht.
Du siehst mich lange an und sagst einfach „Du bist mein Mädchen, weißt du das?“
Dann ein letzter Abend, eingeleitet mit einer Nachricht: Ich würde gerne mit dir reden. Wir trafen uns in einer Bar, nicht bei einem von uns zu Hause. Mein Herz raste vor Angst. Seit vielleicht zwei Tagen waren deine Nachrichten wortkarg gewesen, lieblos. Es war nichts passiert, ich verstand es nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagtest du mir, dass es sich für dich einfach nicht mehr richtig anfühle und dass halbgare Sachen nicht Deins seien. Du nanntest ein Gefühl als Grund und ich konnte nichts erwidern. Ein „Warum?“ hätte keinen Sinn gemacht. Gefühle sind Trumpf. Es war aus, einfach so, aus dem Nichts, nach einem Jahr.
Ich wurde sehr still, weinte nicht, sah dich nicht mehr an, bin erstarrt. Wir saßen uns wohl eine halbe Stunde so schweigend gegenüber, dann sagtest du noch ein paar Dinge, von denen ich mich aber nur noch an die verletzendsten Worte erinnere: „Du kannst meine Zahnbürste einfach wegschmeißen“ und „Es war doch schön, aber es kommt irgendwann was Neues“. Ich weiß nicht, ob du das zu mir oder zu dir selber gesagt hast.