Immer diese Eifersucht. Aber war ER mir eigentlich immer treu?

Hat sie sich in ihm getäuscht? Eine Beziehungsweise-Leserin wurde lange von der Eifersucht ihres Partners gequält. Der Grund war möglicherweise ein ganz anderer, als sie dachte.

Wie es ihr mit der Eifersucht ihres Partners erging und welchen Einfluss das auf die Beziehung hatte, lest ihr in diesem Artikel von beziehungsweise-Leserin Cindy

Drei Jahre Fernbeziehung kamen endlich zu einem Ende! Ich schrieb Bewerbungen, sortierte aus meiner alten Wohnung aus, was ich in Köln nicht brauchen würde und war glücklich. Hatte sich das viele Reden also doch gelohnt! Endlich nicht mehr zwischen zwei Welten gefangen sein – der Arbeitswelt in Hannover und der Wochenendwelt mit meinem Freund Andreas in Köln.

Wie lange ging es hin und her: „Passt das wirklich mit uns?“, kam es sorgenvoll von ihm. „Ich kann einfach nicht mehr dauernd hin- und herreisen, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes!“, erwiderte ich. Endlich, endlich, endlich konnte ich meine Wohnung in Hannover kündigen, meinen Job ebenfalls. Die Kollegen freuten sich für mich und ich zählte die Tage, bis ich endlich zu meinem Schatz gezogen war. Im August sollte es soweit sein.  

Vor dem Umzug knallte es 

Eigentlich stritten wir nie. Ich bin jemand, der Lautsein nicht mag und rede lieber über Dinge, bis sie geklärt sind. Und wenn meine Mitmenschen andere Meinungen haben als ich, ist das meist für mich in Ordnung und ich muss sie nicht zwangsweise bekehren.  

Andreas war da anders. Die damals beginnende Flüchtlingskrise hatte ihn dauernd in große Diskussionen in seinem Freundes- und Bekanntenkreis geführt. Soweit sogar, dass ich bereits mitbekam, dass einige seiner Freunde keinen Kontakt mehr zu ihm hatten. Einsamkeit schien ihm lieber zu sein, als von Menschen umgeben zu sein, die seinen Standpunkt nicht teilten. Erbarmungslos. Ich konnte seine Meinung nicht nachvollziehen, da er in Köln mit verschiedenen Kulturen lebte und arbeitete.

Genau wie ich bei meiner Arbeit in Hannover: Mitarbeiter, die von mir und meinen Kollegen betreut wurden, kamen aus Afrika, dem Nahen Osten, Europa und Neuseeland. Als grundsätzlich von Fernweh geplagter Mensch fand ich den Kontakt mit den Kollegen dort spannend und unterhielt mich gern mit ihnen. Ein marokkanischer Kollege war besonders jung – und damit ungefähr in meinem Alter – und machte mir offensichtlich schöne Augen. Ich sagte ihm, dass ich einen Freund habe und er schien Verständnis zu haben. Damit war das Thema auch vom Tisch, man unterhielt sich trotzdem weiterhin, wenn er wieder in der Stadt war. Für mich kein großes Ding. Nur weil jemand in einer Beziehung ist, heißt das meiner Meinung nach nicht, dass man mit dem anderen Geschlecht nicht mehr reden darf.  

Diskussionsthema Flüchtlingskrise 

An besagtem Junitag schrieb mir dieser Kollege eine Nachricht. „Ich habe gerade gehört, dass du die Firma verlässt! Wie schade! Es hat mich gefreut, dich kennen gelernt zu haben und ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!“, begleitet von einem Kuss-Emoji. Ich las die Nachricht auf meinem Handy und freute mich über die netten Zeilen, ohne dass sie mir viel bedeutete hätten. Andreas stand hinter mir und hatte mitgelesen. Scharf fragte er, wer dieser Mohamed sei und warum er mir einen Kuss-Emoji schickte. Ich erklärte, dass es nur ein Kollege ist, der gelegentlich in Hannover war und wir uns nett unterhielten, mehr nicht.  


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