Woran so viele Beziehungen scheitern? An der mangelnden Selbstliebe der Partner. Denn nur wer sich selbst annimmt, kann auch die Liebe des Partners annehmen. Wie wir eine Love Story mit uns selbst beginnen können, beschreibt beziehungsweise-Leserin Julia
Je älter man wird, umso schwieriger wird es, nett zu sich selbst zu sein. Wie kann man überhaupt nett zu sich selbst sein, wenn es die Welt da draußen oft auch nicht ist?! Denn wir leben in einer Gesellschaft, in der Selbstoptimierung und Perfektion einen hohen Stellenwert einnehmen. Da kommt Selbstliebe viel zu kurz. Wobei Selbstliebe so wichtig ist. Man kann doch nicht von jemand anderem erwarten, eine Person zu lieben, wenn diese mit sich selbst nicht einmal im Reinen ist.
Auch mir fiel es lange Zeit schwer, mit mir selbst im Reinen zu sein. Viel zu häufig hinterfragte ich meine Entscheidungen, stresste mich selbst und strebte nach falscher Perfektion.
Schluss mit dem Stress der Selbstoptimierung!
Ich glaube, jeder von uns weiß, wie schwer es manchmal war, ein Teenager zu sein. Ständig befindet man sich im Kampf mit sich selbst, will genauso cool oder dünn sein, wie die angesagten Kids in der Schule. Doch jetzt mit Ende 20 habe ich gelernt, dass mich das Perfektionsstreben letztendlich nicht glücklich macht. Es ist die Erkenntnis, dass ein Partner, ein toller Job oder fünf Kilo weniger dich nicht glücklicher machen, wenn du das Glück innerlich nicht fühlen kannst. Für mich ist es die Erkenntnis, dass Statussymbole oder Perfektionsstreben keine Erfüllung sind. Die Erkenntnis: Ich bin mir selbst genug. Ich kann wahres Glück nur durch den Einklang mit mir selbst erfahren.
So versuche ich mittlerweile, mehr Dinge zu tun, die mich glücklich machen. Fern von jedem Perfektionsstreben oder jener Selbstoptimierung. Ich war vor Kurzem zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder schwimmen. Früher haben meine Freundinnen und ich es geliebt, schwimmen zu gehen. Wir kümmerten uns nicht darum, wie wir in unseren Badeanzügen wirkten oder ob wir ein paar Kilos zu viel beziehungsweise zu wenig auf den Rippen hatten, sondern hatten einfach nur Spaß. Doch plötzlich änderte sich alles. Mit dem Schulschwimmen kamen die Komplexe und Unsicherheiten, was den eigenen Körper betraf. Wir begannen, uns gegenseitig zu vergleichen.