Wir wollten beide erst mal nichts Festes mehr, unter diesen Umständen. Doch natürlich kam es anders, es war einfach zu intensiv zwischen uns. Ich gab dir das Gefühl, auch mal schwach sein zu dürfen. Du gabst mir das Gefühl, die schönste Frau der Welt zu sein. Und das sind nur zwei Aspekte unter so vielen. Wir verliebten uns also beide. So richtig.
Etwas mehr als drei Monate vergingen zwischen unserem ersten Treffen und dem Punkt, an dem uns beiden klar wurde, dass wir uns selbst betrügen, wenn wir uns nicht richtig aufeinander einlassen. Obwohl deine Freiheit alles für dich ist, hast du dich also für eine Beziehung mit mir entschieden. Obwohl ich solche Angst vor Verletzungen habe, habe ich es gewagt. Und jetzt sind wir hier.
Wir harmonieren so gut im Alltag, wir teilen so viele Ansichten und Einstellungen im Leben. Es sind nicht 100%, aber du bist an meinen so verdammt nahe dran. Ich konnte noch nie so sehr ich selbst sein mit einem anderen Menschen. Und ich habe noch nie einen Mann getroffen, der mich jeden Tag wieder aufs Neue so fasziniert und berührt. Ich bin wahrhaft glücklich mit dir.
Und dennoch habe ich ein Problem. Ich wollte polygam leben. Möglichkeiten haben. Frei sein. Mich entwickeln. Etwas wagen. All das habe ich jetzt. Du tolerierst es nicht nur, sondern unterstützt mich. Und all das will ich dir genauso geben und zugestehen. Doch seit ich den großen Gefühlen für dich den Weg frei gemacht habe, haut mich die Eifersucht regelmäßig um.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass dieses Gefühl so stark werden kann, nachdem ich ja von Anfang an wusste, auf was ich mich einlasse. Doch da sind so viele Ängste meinerseits, so viele Sorgen. Es wäre dumm, dich dafür verantwortlich zu machen, denn all das liegt in mir und meiner Geschichte. Ich will dich auch nicht ändern, denn ich liebe dich wie du bist. Und zugleich weiß ich nicht, ob und wie lange ich durchhalte. Meine Ängste sind immens, sie haben immer noch viel Macht über mich. Und du… Du brauchst deine Freiheit. Wenn ich beginne dich einzuschränken, werde ich dich irgendwann verlieren, da bin ich mir sicher. Und davor habe ich noch viel mehr Angst.