Ich habe all das vor lauter Liebe akzeptiert, wenn auch nicht vergessen, habe daraufhin eigene Fehler gemacht, auch wenn meine Waagschale wesentlich geringer gefüllt ist, denn es gab nichts mehr zwischen mir und meiner Noch-Ehefrau, auch wenn Darlen daran zweifelt. Ich habe ihr oft genug gesagt und wiederholt, was ich mir wünsche, wenn sie mich schon nicht freigeben möchte und nach wie vor an mir festhält. Doch bis auf Lippenbekenntnisse habe ich nie etwas zurückerhalten.
Inzwischen ist es so, dass ich keinerlei Vertrauen zu ihr habe, sie ihre Freunde mehr sieht als mich und mich quasi nur dann kontaktiert, wenn sie Sex will. Ich bin also nur dafür eine Option. Ich habe dieses Verhalten jetzt adaptiert. Dabei möchte ich sehen, ob sie selbst merkt, dass ihr die Zeit, die wir miteinander verbringen, zu kurz ist und das Thema selbst anspricht, oder ob ihr die Situation so sogar richtig gut gefällt. Ersteres wäre mir natürlich lieber, letzteres scheint für mich aber aktuell wahrscheinlicher, hat aber keinerlei Aussicht mehr auf eine Zukunft, denn im Gegensatz zu ihr weiß ich wirklich, was ich will und sage nicht nur, was sie vielleicht hören mag. Sexangebote von ihr nehme ich bewusst nicht an und lasse sie dies auch spüren. Bisher ohne Reaktion.
Das, was vor drei Jahren in meinem Herzen so lodernd brannte, erlischt immer mehr und mehr. Wann sie was mit wem macht, interessiert mich schon nicht mehr. Das Single-Leben, das sie mir quasi aufgezwungen hat, genieße ich selbst zunehmend. Da ich bereits zu viel geredet und erklärt habe, habe ich nicht mehr die Kraft, um erneut den Schritt nach vorne zu machen. Letztendlich wird es auslaufen, aber es kratzt mich bereits nicht mehr, dass es nicht geklappt hat. Dass ich nicht in der Lage war, sie vollständig davon zu überzeugen, dass mehr als das „Jetzt“ möglich ist. So, wie es mir auch egal ist, dass es mit meinen vorherigen Partnerinnen nicht geklappt hat.
Der Grund dafür ist, dass ich mehr als eine Option bin. Ich bin eine Priorität. Das sollten alle monogamen Menschen für sich einfordern, wenn von dem Gegenüber gesagt wird, dass man geliebt wird. Alles andere ist Heuchelei und macht kaputt. Dass ich drei Jahre durchgehalten habe, ist etwas, worauf ich nicht stolz sein will, denn es besteht das Risiko, bereits etwas Richtiges verpasst zu haben.
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