Die Frage war nicht, ob es enden würde, sondern wie
Doch leider war dieses Glück immer nur von kurzer Dauer. Wie ein Damoklesschwert hing die Realität über unseren Köpfen. Da war das schlechte Gewissen gegenüber dem nichtsahnenden Freund, was mich nicht schlafen ließ, oder die Angst davor, was passieren würde, wenn einer von uns es beendete. Noch nie in meinem Leben hingen Glück und Leid so nah beieinander wie in diesen eineinhalb Jahren.
Von Anfang an war klar, dass er seine Frau nie verlassen würde. Viel zu groß war der Druck, den eine Sportkarriere in der Öffentlichkeit mit sich bringt. Und meine eigene Beziehung – ob aus reiner Feigheit oder Bequemlichkeit – hatte nur noch aufgrund dieser Tatsache Bestand. Die Frage, die sich uns zu jedem Zeitpunkt stellte, war also nicht, ob es jemals enden würde, sondern wie es mit uns enden würde.
Wie soll man es schaffen, voneinander loszukommen, wenn man nur noch von Treffen zu Treffen lebt? Wenn man gemeinsam auf den Moment hinfiebert, endlich wieder allein zu sein? Und dann ging alles ganz schnell …
„Ich werde Vater.“ Dieser Satz war es dann also, der alles änderte. Für mich brach nach seinen Worten eine Welt zusammen. Drei Worte, einfach so vor den Kopf geschleudert. Drei Worte, die bedeuteten, dass er ohne mich seine Lebenspläne weiterführt hatte.
Drei Worte, die bedeuteten, dass man auch als Affäre die Betrogene sein kann.