Die Beziehung ist seit einem Monat Geschichte, doch er hört nicht auf, sie in die Enge zu treiben, vor der sie sich doch so sehr fürchtet. Unsere Autorin schreibt einen offenen Brief an ihren Ex, der ihn hoffentlich “zu Verstand bringt”
Kugelrund sattgefressen bin ich von dir. Wie ein aufgeblähtes Tier liege ich müde auf dem Boden und ächze nach Luft, die auch schon ganz verbraucht ist von dir. Gerade hat mich das laute Vibrieren meines Handys aus den Gedanken gerissen. Es war ein Anruf von dir. Ich habe nicht abgehoben, wie jedes Mal, wenn du anrufst. Und wie jedes Mal weiß ich, was du wieder von mir willst. Die Textnachricht, die du hinterherschickst, bestätigt mal wieder meine Vermutung: „Wem gehört die versteckte Hand auf deinem neuen Profilbild?“
Weißt du, ich kann mich über deine ständige Fragerei nicht mal mehr aufregen. Die Zeit, in der ich mein Handy anbrüllte oder es gar in die Ecke schmiss, ist vorbei. Ich habe eingesehen, dass du nicht aufhören wirst, immer weiter versuchen wirst, mich vollzustopfen. Aber weißt du, ich lasse jetzt einfach den Mund zu, dann kann mir wenigstens nichts mehr passieren.
Du warst zu viel
Ich war es, die sich trennte. Nach einer kurzen, aber sehr intensiven Zeit, beendete ich die Beziehung. Das lag an vielerlei Gründen, doch vor allem aber, warst du mir zu viel – zu viel eifersüchtig, zu viel anhänglich, zu viel da in meinem Leben. Und wenn ich dich bat, weniger zu viel von allem zu sein, dann hast du mir ein nickendes “Entschuldigung” zugeworfen, das du bereits am nächsten Tag wieder verworfen hast.
Lange Küsse brachten das Wasser bereits zum Brodeln
Es gab Tage, an denen ich dich angeschrien habe, obwohl das noch nie meine Art war. Aber ich hatte das Gefühl, nicht anders von dir gehört zu werden. Mein unkontrolliertes Schreien folgte meistens auf Kleinigkeiten, wie ein langer Kuss, eine feste Umarmungen oder deine Hände, die von meinem Haar, über meinen Rücken, bis hin zu meinem Po strichen – Kleinigkeiten, die das Fass, was schon so voll war, zum Überlaufen brachten.