Vater werden ist nicht schwer …

unsere beziehungsweise Leserin musste erleben, dass alle Versprechen nur Lügen waren. Nun schreibt sie für uns an den Mann, der sie nicht lieben konnte einen letzten Brief.

Ich war schwanger

Aber wir würden es schaffen, sagtest du. Bis zum nächsten Tag. Am nächsten Tag eröffnetest du mir telefonisch, dass du mich nicht mehr liebst und dich trennst. Meine Sachen wolltest du mir per Post schicken. Ich war geschockt, enttäuscht und am Boden zerstört. Wir liebten uns doch, oder nicht? 

Du wolltest keine Familie, da du dich zu jung dafür fühltest Vater zu sein. Du warst nicht bereit, es war dir zu viel Verantwortung und du wolltest deinen Wohnort nicht verlassen. Der Kontakt brach ab. Wenn ich dir schrieb, ignoriertest du mich. Nach vielen Tagen ohne ein Wort von dir, kam eine Reaktion. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits in der 6. Woche und lag mit Kreislaufbeschwerden im Krankenhaus. Du wolltest wissen, wie es mir geht. Du sagtest, du liebst mich doch noch und wolltest mich zurück. Ich glaubte dir. Wir liebten uns schließlich, oder? 

Ich hatte ja auch dein Kind im Bauch. Am Tag meiner Entlassung kamst du abends vorbei, und wir schliefen bei- und miteinander. Immer wieder sagtest du, wie sehr du mich doch liebtest und das Kind doch wolltest, und ich glaubte dir.

Nach drei Wochen, gingst du wieder. Wieder telefonisch. Ich war am Boden zerstört, und holte mir nach der Trennung eine neue Nummer. Ich hatte mich so sehr in dir getäuscht. Nach dieser Trennung gingst du wieder ständig auf Partys, trafst andere Mädchen, während ich schwanger und verlassen da saß und alles für dieses Kind gab.

Und wieder kehrtest du zurück

Fast einen Monat nach der Trennung entstand ein Kontakt zwischen dir und meiner besten Freundin, der du deine Gedanken und Gefühle eröffnetest. Nachdem du ein paar Tage mit ihr voller Reue und Emotion geschrieben hattest und sie sich bei mir für dich einsetzte, schrieb ich dir. Wir liebten uns schließlich, oder? Ich hatte ja auch dein Kind im Bauch.

Am nächsten Tag warst du bei mir. Wir schliefen wieder miteinander und ich wünschte mir so sehr, dass wir nun endlich glücklich werden könnten. Und es schien tatsächlich auch so zu sein.

Bis zum Ultraschalltermin, 6 Tage später.  Wir erfuhren, dass wir einen Sohn bekommen würden. Nach diesem Tag wurde alles anders. Du wurdest distanziert, beleidigend, ungerecht. Du sagtest absichtlich Dinge, um mich zu verletzen, sprachst wie zu Beginn der Schwangerschaft, dass ich hätte abtreiben sollen und nach drei Tagen voller Schmerz, Streit und Enttäuschung gingst du wieder. Diesmal nach einem persönlichen Gespräch, welches schlimmer nicht hätte sein können. Kein positives Wort hast du mir gegenüber verloren. Plötzlich liebtest du mich nicht mehr, und fandest mich unattraktiv, wolltest schnell nach Hause – und das, obwohl wir am Abend davor noch miteinander schliefen. 

Als du realisiertest,  dass all die Probleme und Aufgaben noch da waren, entschiedst du dich für die Flucht. Du hast mich nie geliebt. Du hast uns nie geliebt. Und auch unseren Sohn hast du nie geliebt. Du liebst nur dich selbst.


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