Ich ließ mich darauf ein, um zu sehen, was aus uns wird, ich wollte uns eine Chance geben. Eine Zeit lang waren wir noch glücklicher, als wir es eh schon waren, hatten wir doch endlich gefunden, wonach wir gesucht hatten. Für mich gab es jedoch ein großes Problem: Meine Gefühle für ihn wurden immer stärker, wohingegen die Gefühle für sie auf einem Level der Verliebtheit stehenblieben. Dieses Ungleichgewicht nagte an mir und ohne es zu wollen, träumte ich von einem Leben zu zweit. Nur er und ich.
Nach langem Zweifeln gestand ich den beiden, dass diese Beziehung nicht meine Zukunft sein würde. Vielleicht wäre es richtig gewesen, in diesem Moment zu gehen, aber ich konnte es nicht. Ich liebte ihn zu sehr und konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Ich war zu schwach, ihn loszulassen, zu schwach, das Richtige zu tun. Damit stellte ich ihn indirekt vor die Wahl, sie oder ich.
Was folgte, war eine Zeit des Leidens, der Schmerzen und der Hoffnung, die mich innerlich zerfraß, jedoch für mich letztendlich ein scheinbar erlösendes Ende hatte. Er entschied sich für mich und beendete die langjährige Beziehung zu ihr. Wer gerne an das Happy End meiner Geschichte glauben möchte, sollte hier aufhören zu lesen, denn die Beziehung zwischen ihm und mir hielt nicht lang. Sie so leiden zu sehen, zu wissen, dass ihr Traum für unser Glück zerstört wurde, belastete unsere Beziehung enorm. Sie war weiterhin dauerhaft in unserem Leben präsent, uns plagten Zweifel und viele weitere Stressoren. So gleich wir uns doch in vielen Bereichen waren, so unterschiedlich waren unsere Charaktere und unsere Art, mit Problemen umzugehen.
Ich beendete es nach einem langen Kampf mit ihm und mir selbst, nach vielen Tränen und noch mehr tiefen Wunden, in der Hoffnung, dass die Wunden verheilen und die Narben irgendwann nicht mehr so weh tun würden. Daran arbeite ich noch heute. In diesem Sommer zu dritt, der mir unendlich lang vorkam, erlebte und fühlte ich so unglaublich viel, alles war intensiver, die gemeinsame Zeit, die Berührungen, die Emotionen. Ich mochte diese Zeit zu dritt, und ich möchte die hiermit verbundenen Erinnerungen und Erlebnisse niemals missen. Sie bereichern mich und machen mich zu dem Menschen, der ich mittlerweile geworden bin, auch wenn ein Teil dieser Zeit für mich mit viel Leid und Schmerz verbunden ist. So macht es mich stärker, die Narben verheilen und gehören zu mir.
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