Unser Nordsternchen

Er trauerte vielleicht nicht so wie ich, aber er trauerte genauso sehr. Ich bemerkte nicht, dass ich ihm eine Hilfe hätte sein müssen, ich war zu sehr damit beschäftigt, mir selbst leid zu tun. Ich war blind vor Angst und Tränen.

Seine Angst, dass seine starke Frau mit dieser Tragödie emotional nicht klar kommt, war mindestens genauso groß wie meine Angst, keine Kinder mehr bekommen zu können. Er bemühte sich so sehr, meine Trauer nachzuempfinden, um sie mit mir teilen zu können, während ich seine Gefühle außer Acht ließ.

Nun weiß ich es besser. Aber die Tatsache, dass er mir trotz allem, in jeder erdenklichen Form, eine Stütze war, als ich unfähig war, zeigte mir wieder, was Liebe schaffen kann. Er nahm mir meinen Egoismus nicht übel, er war für mich da, obwohl ich genauso hätte für ihn da sein müssen.

Wir trauern gemeinsam, jeder vielleicht anders, aber wir trauern zusammen. Zu akzeptieren, dass er diese Bindung zu unserem kleinen Pünktchen noch nicht hatte, fiel mir schwer.

Heute ist mir klar, dass seine Angst um mich so wertvoll ist wie meine Trauer um den Verlust meines ungeborenen Kindes. Letztendlich trauern wir beide um die Eltern, die wir so gerne gewesen wären. Und wir helfen uns dabei, unsere Situation zu akzeptieren.

Sie möchten uns Ihre Erlebnisse erzählen? Wir freuen uns darauf und veröffentlichen vielleicht als nächstes Ihre Love Story. Hier können Sie uns Ihre Liebesgeschichte senden.

P.S.: Tipp- und Grammatikfehler korrigieren wir für Sie mit größter Sorgfalt. Größere Veränderungen werden wir aber natürlich nur nach vorheriger Absprache mit Ihnen vornehmen. Mit der Veröffentlichung des Beitrags stimmen Sie unserer Autorenvereinbarung zu.

 


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