Aber ich wollte nicht aufgeben, hatte ich doch immer noch die Hoffnung, dass du dich mir irgendwann wieder öffnen könntest. Doch wir stritten immer häufiger. Ich wollte mehr, wollte auf eine Beziehung hinarbeiten. Für dich war das alles zu viel. Dazu kam, dass ich durch deine Distanz immer das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein, nicht ausreichend. Die Angst, du hättest jemand anderen, wurde immer größer. Du warst genervt von mir, von meinen Ängsten, von meinen Wünschen, von unseren ständigen Streits.
Irgendwann musste ich feststellen, dass zu viel in dir kaputt gegangen ist. Ich wollte es nicht wahrhaben, wollte ich dich nicht verlieren. So habe ich versucht, dich immer wieder zu überzeugen, dass wir das hinbekommen. Wollte, dass wir uns professionelle Hilfe holen, um deine Angst und deine Blockade zu lösen. Aber du wolltest nicht. Du wolltest weg, weg von mir. Du wolltest eine Auszeit. Du wolltest Zeit für dich. Zeit, dich wieder selbst zu finden.
So fuhr ich abends nochmal zu dir. Wartete stundenlang im Auto bis du kamst. Ich wollte nicht so im Streit mit dir auseinander gehen. Es war schon Mitternacht. Wir standen voreinander auf der Straße vor deinem Haus. Ich sah es eigentlich schon in deinen Augen, dass es vorbei war. Ich wollte noch einmal mit dir reden. Eine Lösung finden, wie wir das hinbekommen. Aber du warst kalt. Du wolltest nicht mehr. Du wolltest deinen Weg jetzt alleine gehen. Am Ende hast du gesagt, dass deine Vergangenheit, wieder hochgekommen ist. Und dass du mit deiner Exfreundin und deiner Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hast. Das, wovor ich immer Angst hatte.
Dann kamen die schlimmsten Worte, die ich je von dir gehört habe: „Ich will, dass du gehst“. Da stand ich nun, nach jahrelangem Kampf um dich, um die Liebe: Ich hatte dich verloren. Was noch viel schlimmer war, ich hatte mich selbst verloren, meine Kraft, mein Selbstbewusstsein, meine Stärke, mein Lachen, meine Lebensfreude. All das hattest du mir weggenommen in den ganzen Monaten und trotzdem stand ich da und liebte dich immer noch. Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich drehte mich wortlos um, stieg in mein Auto und fuhr nach Hause und blockierte dich überall.
Ob ich jemals über all das hinwegkommen werde? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur, dass du irgendwann aus meinem Herz und aus meinem Kopf verschwindest und Platz machst für jemanden, der mir zum allerersten Mal zeigt, was es heißt, besonders zu sein und aus ganzen Herzen geliebt zu werden. Und vor allem hoffe ich, dass die Hoffnung vergeht, dass du dieser Mann doch noch irgendwann werden wirst. Haben wir doch immer gesagt: „Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.“
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