Und plötzlich bist du wirklich weg

Ich hatte dich verzaubert und das konntest du mir nicht oft genug sagen. Dir wäre es kalt den Rücken runtergelaufen als wir uns küssten. Du sagtest, so was hättest du noch nie gefühlt. Mir ging es nicht anders. Eine Woche später passierte es dann, wir schliefen das erste Mal miteinander. Auch das war wie im Traum. Wir trafen uns immer häufiger.

Du hast mir immer wieder gesagt, dass das mit uns etwas ganz Besonderes ist, dass ich etwas ganz Besonderes bin. Ich war am Anfang sehr zurückhaltend. Hatte ich doch so viel Schlimmes in der Vergangenheit erlebt und einen großen Panzer um mein Herz gebaut. Hatte Angst, dass deine Worte nicht ehrlich waren. Aber du nahmst mir nach und nach meine Angst. Und ich, ich verliebte mich immer mehr in dich, in einen vergebenen Mann.

Denn trotz all der schönen Zeit die wir zusammen verbrachten, gab es immer noch deine Freundin. Wir fingen an, viel zu streiten. Ich wollte, dass du dich trennst, aber du hast immer gesagt, du brauchst noch Zeit. Du wolltest mit mir zusammen sein, konntest aber deine Beziehung nicht einfach beenden. So brachen wir den Kontakt ab, waren meine Gefühle doch zu groß, als das ich weiterhin deine Affäre sein konnte. Doch unser Kontaktabbruch hielt nicht lange. So ging das dann mehrere Monate. Ich hatte irgendwann aufgehört, die Anzahl unserer Kontaktabbrüche zu zählen.

Aber du konntest dich einfach nicht trennen. Du hast immer gesagt, du versuchst es, bringst es aber nicht übers Herz, ihr das zu sagen. Mein Selbstbewusstsein war durch die Monate ziemlich ins Wanken gekommen. Hatte ich doch scheinbar den Mann getroffen, mit dem ich zusammen sein wollte und der ja eigentlich auch mit mir zusammen sein möchte. Mit jedem Tag, an dem du dich nicht trennen konntest, gabst du mir einen kleinen Stich ins Herz und nahmst ein Stück meines Selbstbewusstseins. Meine Unsicherheit, nicht genug zu sein, wurde immer größer. Vor allem nahm mir die Situation meine Kraft.

Und so habe ich dir schließlich gezeigt wie es ist, wenn ich wirklich weg bin. Eine Woche später hast du dich getrennt. Eigentlich war das immer das, was wir wollten. Doch alles was danach kam war ein wahrer Alptraum. Die Trennung hatte dich verändert. Sie hatte dich kaputt gemacht. Warst du doch nie wirklich darüber hinweggekommen, dass sie jetzt nicht mehr Teil deines Lebens ist. Du hast nicht verkraftet, dass dir etwas weggenommen wurde. Irgendwas war in dir kaputt gegangen. Eigentlich hätten wir danach glücklich sein können, war es doch immer das, was wir wollten: endlich zusammen sein. Doch du warst kaputt, depressiv und unglücklich. Zogst dich komplett von mir zurück.


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