Nun aber zu meinem “typisch Mann”. Ich war auf der Suche nach etwas Lockerem. Heutzutage nichts besonderes. Leider. Viele Freundinnen haben mir davon abgeraten. Einer von beiden verliebt sich immer. Doch ich war stur und mir so sicher, ich lasse nichts an mich ran. Ich wollte nur jemanden zum Kuscheln, Lachen und ab und zu mal Spaß. Ich traf mich mit jemandem, den ich bereits ein bisschen kannte. Ich wusste, er hat öfter Affären und ist auf keinen Fall auf der Suche nach einer festen Beziehung. Perfekt, dachte ich. Er war zwar optisch nicht so mein Geschmack, doch das habe ich ausgeblendet. Wir haben uns ab der ersten Minute einfach unglaublich gut verstanden, so viel gelacht und geredet. Danach wollte er mich immer und immer wieder sehen. Wir haben sehr viel Zeit zusammen verbracht und wenn es nur eine halbe Stunde zum Quatschen war. Nach vier Tagen hat er mich seinen Eltern vorgestellt. Er war sich sicher, dass es nicht nur etwas Lockeres zwischen uns ist. Sagte er.
Ich mochte es am Anfang nicht wahrhaben. Er tat mir einfach gut und wir hatten viel Spaß zusammen. Mehr nicht. Schon aus dem Grund, weil ich demnächst wegziehen werde und eine Fernbeziehung für mich nicht in Frage kommt. Im betrunkenen Kopf sagte er mir dann, dass er mich liebt. Im nüchternen Zustand, dass es, wenn meine neue Stadt denn nur Hannover sein würde und nicht Köln, wir doch eine Fernbeziehung probieren könnten. Er hat mich immer und immer wieder darauf angesprochen. Ich ließ dann doch Gefühle zu und war sehr glücklich. Zwei Wochen. In denen er plötzlich ein ganz anderer Mensch wurde. Wir haben uns gesehen, wenn es ihm passte, er hat seine Meinung täglich geändert und hatte viele, für mich nicht verständliche Ausreden. Ich stellte ihn zur Rede. Und vorbei war der Traum.
Das erste, was meine Freundinnen sagten, ist: “Typisch Mann!” Jetzt, als ich länger darüber nachgedacht habe, bin ich mir sicher, es war für ihn vor allem eine Herausforderung, mich umzustimmen. Als er mich hatte, ließ er mich los. Es ist kein typisches Männerverhalten, sondern ein normales Verhalten, wenn man nicht weiß, was man will. Typisch Gefühle. Typisch Liebe. Jeder war bereits in der Situation, dass er erst total verrückt nach jemandem war und dann nicht mehr. Das ist Liebe. Sie macht etwas mit einem, das man oft selbst nicht versteht. Gegen Gefühle kann aber niemand etwas unternehmen. Sagt weniger: “Typisch!” Nichts ist typisch. Jeder ist anders und jeder geht anders mit Gefühlen um.
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