Er war total vor den Kopf gestoßen, rückte von mir ab und sah verärgert aus. „Was soll denn diese Frage jetzt? Seh ich aus wie einer, der Geschlechtskrankheiten verteilt oder was?“ Doch lange hielt seine Verstimmung nicht an. Nach einigen Sekunden drehte er sich zu mir und sagte: „Du hast Recht, es tut mir leid. Das war saublöd von uns. Das hätte uns nicht passieren dürfen!“
Wir tauschten noch Nummern aus
Und so tauschten wir Nummern aus. Aus einem leider sehr unromantischen Grund: Nicht, um uns nochmal wiederzusehen, auf ein richtiges Date, sondern lediglich, damit wir dem anderen Bescheid geben können, wenn wir beim Arzt waren.
Die Tage vergingen, und statt bei meinen Mädels davon zu schwärmen, wie einfühlsam und zärtlich, und zugleich fordernd und dominant du warst, saß ich auf heißen Kohlen und wartete auf das Ergebnis meines Frauenarztes.
Chlamydien. Da stand es, schwarz auf weiß. Eine bakterielle Infektion, die ich nur von diesem einen One Night Stand ohne Kondom haben konnte. Die bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen kann. Eine Krankheit, die unfassbar viele in sich tragen und nicht bemerken. Er hatte mich also nicht belogen oder wissentlich angesteckt. Er wusste es einfach nicht besser.
Ich schrieb ihm eine sehr förmliche WhatsApp: „Hey, ich war beim Doc. Es sind leider Chlamydien. Bitte lass dich auch testen. Man kann das wohl ganz gut mit Antibiotika behandeln. Viele Grüße“
Unsere Unachtsamkeit stand uns im Weg
Heute frage ich mich, wie es ihm wohl geht. Ob er auch manchmal an mich denkt. Und zwar nicht wegen einer Geschlechtskrankheit. Sondern weil es eine fantastische Nacht war. Und weil tief in mir eine kleine Stimme sagt, dass vielleicht hätte mehr aus uns werden können, wenn wir unseren Kopf eingeschaltet und einen Gummi verwendet hätten. Wenn unsere Unachtsamkeit nicht alles von vornherein kaputt gemacht hätte.
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