Schicksalshafter Neustart

Unsere anonyme Autorin startete einen neuen Lebensabschnitt in Hamburg, als plötzlich er in ihr Leben trat und alles anders kam, als erwartet

Ich war aufgeregt. Was würde der Studienbeginn in dieser für mich neuen, großen Metropole Hamburg bedeuten? Würde ich mich in den ersten Wochen einsam fühlen? Schließlich komme ich aus einem kleinen Dorf und wurde erst vor einer Woche aus einer unglücklichen Beziehung gerissen.

Nun stand ich da, meine Familie im Schlepptau, vor dem Eingang der Jugendherberge an den Landungsbrücken. Meine Wohnung war zum Studienbeginn noch nicht einzugsbereit und so musste ich noch zwei Wochen hier wohnen – in einem Dorm – zwischen Schülern.

Nachdem wir mein Gepäck in dem 6er-Zimmer mit eigentlich doch ganz sympathisch wirkenden Leuten untergebracht hatten, erkundeten wir die Herberge. An einem der Tische saß ein attraktiver, brünetter Typ und tippte in sein Smartphone. Meine Schwester und ich hatten direkt den selben Eindruck. Sie stieß mir permanent mit dem Ellbogen in die Seite, um mir zu signalisieren, dass der Typ Potential hat – als hätte ich es nicht selbst bemerkt. Wir scherzten, dass er und ich uns kennenlernen und verlieben würden und malten uns eine lustige Geschichte aus.

Schließlich ließen sie mich in der Herberge zurück. Was sollte ich an meinem ersten Abend alleine tun? Ich setzte mich also in die Lobby und sah ihn wieder. Er saß in einer Ecke am Tisch und schien eine Serie zu schauen. Er war genau mein Typ: braune, frech gestylte Haare, dunkle Auge und ein lässiger Look. So einer, den man immer haben will, aber nie bekommt. Ab und zu schaute er in meine Richtung. Sollte ich es wagen, ihn anzusprechen? Vielleicht war er ja in derselben Situation wie ich. Doch was sollte ich sagen, ohne mich bis auf die Knochen zu blamieren?


Weitere interessante Beiträge