Möchtest du ein zweites erstes Date mit mir?

Ich denke, es verging eine halbe Stunde, da sah ich dich wieder an meiner Kasse und wieder brachte ich einen dummen Spruch. „Na, hast du mich etwa vermisst?“ Von dir hörte ich ein leises, ironisches „Ja, klar“. Du kauftest etwas Kleines mit einem Schein und gabst mir zeitgleich einen Zettel, auf dem deine Handynummer stand mit deinem Namen.

Aber deiner Handynummer fehlte eine Zahl. Doch mit Detektivarbeit fand ich diese heraus. An diesem Tag hast du meinen Tag verschönert, denn ich war nicht gut drauf. Es sollte mein letzter Arbeitstag sein. Du hast einen schönen letzten Arbeitstag daraus gemacht.

Wir schrieben regelmäßig, wenn auch wenig, denn wir hatten beide viel um die Ohren. Mein Gefühl sagte mir, dass du noch nicht bereit für etwas Neues warst und mein Gefühl sollte recht behalten. Bei unserem Treffen kam unser Gespräch auch zeitweise auf uns – und auf deine Gefühle für ihn, deinen Exfreund. Ich spürte, dass du nicht weißt, was dein Herz möchte. Angeblich gabst du mir deine Handy-Nummer nur aus freundschaftlichem Interesse.

Aber ich frage dich: Jemand, der dich mit zwei dummen Sprüchen anspricht – gibst du so jemandem wirklich rein freundschaftlich deine Telefonnummer? Selbst meine weiblichen Freunde sagen mir, dass sie das nicht tun würden ohne Hintergedanken. Ja, jeder Mensch ist anders, doch ich glaube nicht daran.

Während unseres ersten Treffens lernte ich dich von einer emotionalen Seite kennen, die ich so noch nicht kannte. Du hast mir die schönen Seiten des Lebens gezeigt. Dafür danke ich dir vielmals. Aber du weißt nur so wenig von mir. Du weißt lediglich, ich bin nicht bei meinen Eltern aufgewachsen. Du weißt jedoch nicht, dass ich nicht nur Antiallergika, sondern auch Antidepressiva nehmen muss. Eines Tages werde ich dir davon erzählen, vermute ich, in der Hoffnung, du wirst nicht sauer sein.


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