Als der Abend langsam in die Nacht überging und spätestens jetzt alle einsamen Seelen unter uns verstanden hatte, dass es langsam höchste Eisenbahn war, daran noch etwas zu ändern, wenn man daran denn etwas ändern wollte, stand einer der drei charmanten Männer auf und gesellte sich zu einer Kollegin an einem anderen Tisch. Tatsächlich wurden die beiden ein Paar und sind es immer noch, wenn ich richtig informiert bin. Nur Ben und – sagen wir – Jonas blieben mir gegenüber sitzen. Süß waren sie ja beide. Besonders jetzt, leicht angeschwipst, mitten im schönsten Hahnenkampf. So kam es mir damals zumindest vor. Ich gebe aber zu, dass auch ich schon das eine oder andere Bier genossen hatte.
Um es kurz zu machen: Jonas schaute irgendwann immer häufiger und nervöser auf die Uhr, bis er sich von uns verabschiedete. Er hatte am Anfang des Seminars Pech beim Losen gehabt und musste am nächsten Morgen gleich als Erster eine kleine Abschlusspräsentation halten. Ben und ich hingegen hatten unseren „Arbeitsnachweis“ bereits erbracht und konnten und wollten uns in den verbleibenden Stunden lieber den schöneren Seiten des Lebens zuwenden. Was wir dann auch taten.
Es kam, wie es kommen musste. Wir tauschten Nummern, fanden uns auch noch im nüchternen Zustand gegenseitig ganz passabel und wurden ein Paar. Zwei Lehrer – gut, in meinen Träumen hatte ich mir immer eine andere Konstellation vorgestellt, aber nicht jeden Kuchen ziert ein Sahnehäubchen.