Melde dich, wenn wir wieder „nur Freunde“ sein können

Ich glaube nicht einmal, dass ich so unglaublich viel mehr in unsere Beziehung hineininterpretiert habe, als da wirklich war. Ich bin Realist und bevor ich Gefühle investiere, muss mir jemand schon Grund dazu geben. Ich weiß nicht, was ihn aufgehalten hat, aber ich bin an diesem Nichts, das wir hatten, zerbrochen.

Jede Nachricht von ihm war ein kleiner Schatz für mich, jedes Lächeln und jede Umarmung etwas ganz Besonderes. Ich hatte mich wirklich Hals über Kopf in ihn verliebt – ohne es eigentlich zu wollen. Und genau so soll das doch laufen, oder nicht?

Ich bin hungrig nach ehrlicher Liebe

Ich habe schon einmal wirklich ehrlich geliebt und wurde genauso ehrlich und bedingungslos zurückgeliebt. Gescheitert sind wir damals an unseren naiven Vorstellungen vom Leben und das ist auch okay. Ich habe mich seitdem in eine ganz neue Richtung entwickelt und ich mag, wer ich geworden bin. Allerdings habe ich seitdem Hunger nach dieser Liebe.

Ich will mich nicht mit mittelmäßigen Dates zufriedengeben, bei denen ich mir auf Dating-Apps den Typen aussuche, der noch am ehesten in mein Beuteschema passt. Wir treffen uns in einer Cocktailbar, trinken drei Pina Colada und nach ausführlichen Gesprächen über seinen Trip nach Nepal, Ernährung und Meditation landen wir schließlich im Bett und haben belanglosen Sex. Sicherlich eine Erfahrung wert.

Aber ich möchte wieder diese Liebe, die mich eiskalt erwischt. Die ich selber erst realisiere, wenn es schon zu spät ist. Eine mit Schmetterlingen beim ersten Kuss und diesem Wunsch, zu geben. Und ich dachte, genau das wäre, was wir hatten. Unerwartet, unschuldig und von Anfang an groß. Aber er schien das anders zu sehen.

Kontaktabbruch als Lösung

Als ich nun wieder so leer und ratlos auf einem Bett saß, wie schon hundert Mal zuvor, nahm ich mein Handy in die Hand und schrieb ihm, wie es mir geht und dass ich denke, dass es besser wäre, den Kontakt erstmal auf Eis zu legen, da es mir weh tut, ihm so nah zu sein.

Er tat überrascht, so als hätte er diese Spannung gar nicht gespürt und sagte nur: „Okay, meld‘ dich einfach, wenn wir wieder nur Freunde sein können …“ Das Problem ist nur, für mich war er nie nur ein Freund.

Er war der, mit dem ich den ganzen Tag im Bett liegen möchte, der, mit dem ich an einem Mittwochabend einen Becher Eiscreme auf dem Balkon verdrücke und der, an den ich denke, wenn ein Moment so schön ist, dass ich ihn gerne teilen möchte.

Momentan haben wir keinen Kontakt.

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