Und doch ging es nicht weg. Ihre Präsenz blieb einfach. Eines Tages meldete ich mich in einem Dating-Portal an. Ich beschloss, aktiv jemand anderen zu suchen. Da ich diese Frau aber nicht vergessen konnte, setzte ich mich damit auseinander, wie ich mein Herz für eine andere Frau öffnen könnte, obwohl ich sie doch immer in mir hatte. Ich setzte mich auf diese Weise mit dem Gedanken der Polyamorie auseinander.
Dann begann mein tantrischer Weg. Irgendwann im Sommer wagte ich eine erste Tantra-Massage und im darauffolgenden Herbst besuchte ich drei intensive Tantra-Seminare, die mich weiter stark transformierten. Ich lernte mehrere Frauen kennen, bei denen ich immer ziemlich genau wusste, dass und wie sie zu meiner seelischen Heilung beitragen würden.
Es ging da immer um das gleiche Thema: Klammern und Loslassen. „Ach so“, dachte ich, „das war es, was ich zu lernen hatte: loslassen.“ Eine Frau loslassen, die jeden meiner Gedanken bestimmte. Und wenn ich es doch mal schaffte, an etwas anderes zu denken, dann kam sie durch meine Träume zu mir.
Aber doch, Stück für Stück hat sich etwas verändert … Ich habe sie Stück für Stück losgelassen. Mit jeder Frau, in die ich mich verliebt habe, um sie wieder loszulassen, konnte ich auch sie ein Stück weiter loslassen. Je mehr ich lernte, mich um meine Gefühle zu kümmern, mich abzugrenzen und mir etwas Gutes zu tun, lernte ich SIE etwas loszulassen.
Schließlich schien ich endlich reif zu sein. Reif für eine neue Liebe, reif für eine neue Partnerschaft. Eine Partnerschaft, in der wir gemeinsam nach vorne schauen statt kontrollierend auf die andere. Eine Partnerschaft, in der gemeinsames Wachstum realistisch scheint und nicht irgendwann in ein gemeinsames Bremsen mündet. Eine Partnerschaft, in der kein Partner ein Vakuum des anderen zu füllen hat. Eine Partnerschaft, in der jeder ganz ist und wir gemeinsam ein neues Ganzes bilden. Ein echtes Aufatmen in Liebe und Erfüllung.
Mein erster Kontakt zu ihr entstand im Internet. Sie war die erste Frau seit meiner Partnersuche, bei der ich nicht gleich eine Idee davon hatte, was ich mit ihr „zu lernen“ hatte. Bei unserem ersten Date saß sie mir gegenüber und unsere Chakren verbanden sich energetisch miteinander, als wir über die Themen Tantra, Polyamorie oder zusammengefasst ‚Freiheit in einer Beziehung’ sprachen.