Nach dem Urlaub benahmst du dich komisch, wolltest weniger Zeit mit mir verbringen und hast deine Prioritäten geändert. Für mich hättest du keine Zeit, da du am Wochenende lernen müsstest. Das verstand ich. Was ich nicht verstand, dass du mir wenige Tage später mitgeteilt hast, mit deinen Jungs ein Partywochenende zu verbringen. Diese Vorfälle häuften sich. Ich sprach dich darauf an. Du warst genervt und wir stritten viel. Ich immer mit meiner „Qualitäts- und Pärchenzeit“. Kurz vor Weihnachten eskalierte die Situation und du machtest zwei Tage vor den Feiertagen Schluss. Ich hatte noch nie so heftige Schmerzen wie nach dieser Trennung. Ich war wie benebelt. An Silvester schrieb ich dir – natürlich betrunken –, dass ich dich loslassen würde. Da riefst du an. Du wolltest das nicht, dir würde etwas fehlen und würdest mich vermissen. Mein Fehler war, dich wieder zurückzunehmen.
Nochmals durchliefen wir eine Art Verliebtheitsphase. Mittlerweile war ich am Ende meines Studiums angelangt und der Stress mit der Masterarbeit und parallelen Bewerbungen fing an. Auch das war dir zu viel. Du hast dich erneut distanziert. Dieses Mal wurde ich panisch. Ich wollte dich nicht verlieren, nicht noch einmal. Ich hatte Zukunftsangst, welche noch verstärkt wurde, als sich abzeichnete, dass ich keinen Job in unserer Umgebung finden würde. Ich malte mir aus, was passieren würde, würde ich in eine andere Stadt ziehen müssen. Zwar sagtest du mir, dass diese Sorgen unbegründet seien und wir das gemeinsam meistern würden, doch ich konnte dir nicht vertrauen. Wie auch? Immer noch hast du dir keine Zeit für mich genommen. Im letzten Jahr haben wir gerade mal zwei Tage nur für uns gehabt. Dir war vieles so viel wichtiger, als in unsere Beziehung zu investieren. Unsere gemeinsame Zeit, die wir gebraucht hätten, blieb auf der Strecke. So konnte kein Wir-Gefühl entstehen. Und das wolltest du auch nicht. Und das löste diese Verlustängste in mir aus, die dich noch weiter wegtrieben.