Meine Träume waren mir wichtiger als meine Beziehung

Unsere anonyme Autorin fühlte sich schon längere Zeit unwohl in ihrer Beziehung. Jetzt hat sie sich getrennt, um endlich jene Lebensträume zu leben, die sie jahrelang begraben hatte

Ich wollte mich entfalten

Nun ist es noch ein Jahr bis zu meinem Examen. Ein Jahr, in dem ich meinen Traum leben und mit meinen Gewohnheiten brechen kann. Und danach kann ich einfach los, in die große, weite Welt. Mich öffnen und entfalten. Freudensprünge machen und auf die Fresse fallen. Mich ausprobieren und gewinnen und verlieren. Meiner Sehnsucht Futter geben.

Ich weiß, das ist egoistisch und ich habe meinen treuen und lieben Freund vielleicht nicht verdient gehabt. Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen, dass ich seit dem ersten Tag, an dem ich dieses Gefühl hatte, irgendwie im falschen Leben und in der falschen Beziehung festzustecken, ein schlechtes Gewissen verspürte. Ich wünschte, es hätte einen Weg gegeben, ihm nicht so weh zu tun, wie ich es vor ein paar Tagen getan habe. Verzeih, bitte.

Aber die Wahrheit ist eben auch: Ich fühle mich jetzt frei und mein Herz muss nicht mehr lügen. Es darf einfach schlagen und so sein, wie es sein will. Vielleicht verallgemeinere ich ungerechterweise, aber ich glaube wirklich, dass man seine tiefsten inneren Jugend- und Lebensträume nicht vollständig opfern sollte, nur um einem anderen Menschen nicht weh zu tun und eine Beziehung fortzusetzen, in der man selber leise leidet und Jahre braucht, um das zu verstehen.


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