Nachdem ich wieder allein war, blieb ich glücklich und noch immer fassungslos zurück. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass mein geheimer Wunsch doch noch in Erfüllung gehen würde. Danach wartete ich eine Woche vergeblich auf den versprochenen Anruf, der mir jetzt so wichtig gewesen wäre. Ich fasste mir schließlich ein Herz und rief ihn an. Seine Reaktion war wunderbar – er freute sich ganz offensichtlich sehr, dass ich mich gemeldet hatte. Anscheinend wusste er nicht mehr, dass er anrufen hatte wollen. Es war dann nicht mehr wichtig, wer wen angerufen hat. Wichtig war, dass wir beide dasselbe über die Entwicklung der Dinge dachten und fühlten. Das war ein weiterer entscheidender Wendepunkt in unserer “Freundschaft plus“. Meine inneren Schranken waren gefallen und ich hatte bis jetzt, Jahre später, keinen Anlass, das zu bereuen.
Es ist uns gelungen, Banalität, Eifersucht und Besitzansprüche außen vor zu lassen. Ob wir uns außerhalb an einem verschwiegenen Ort oder im Schutz meiner Wohnung treffen, es ist jedes Mal aufregend und bereichernd. Ich genieße seine Nähe und liebe seine kräftige Stimme, die so leise Facetten kennt. Meine Langzeitbeziehung hat nicht darunter gelitten. Ich denke sogar, sie hat davon profitiert, denn ich versuche, etwas von dem Zauber der Anfangszeit dahin zurückzuholen. Mir ist klargeworden, wie schnell sich der Alltag einschleicht und dass man sich umeinander bemühen muss.
Ich fühle mich vom Schicksal reich beschenkt und kann nur hoffen, dass sich zwischen uns dreien noch für eine lange Zeit nichts ändert. Wäre einer der beiden irgendwann tatsächlich frei und würde eine Entscheidung wollen, dann hätte ich ein großes Problem, denn ich möchte auf keinen verzichten. Und wenn ich mir was wünschen dürfte, dann möchte ich nie wieder von meinem Yesterday-Man Abschied nehmen müssen – solange es irgendwie geht.
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