Der erste Gedanke am Morgen ist er, der letzte Gedanke gehört ihm und zwischendurch denkt unsere anonyme Autorin auch an ihn. Seit über einem Jahr versucht sie, ihre Gedanken an ihn zu verdrängen. Ohne Erfolg
Wir kennen uns bereits einige Jahre und sind Arbeitskollegen. Wir haben uns schon immer gut verstanden, tiefe Gespräche geführt und oft zusammen gelacht. Da ich verheiratet bin, sind andere Männer für mich tabu und auch dich habe ich nicht als Mann wahrgenommen. Bis zum vorletzten Sommer.
Ich habe mich still und fast heimlich von meinem Mann getrennt. Aus dienstlichen Gründen musste ich dir davon erzählen. Du hast für mich tröstende und aufbauende Worte gefunden. Ich habe die Dienststelle gewechselt und wir sahen uns nicht mehr, aber wir hielten wochenlang fast täglich Kontakt.
An meinem Geburtstag hast du mich nicht nur angerufen, sondern mir auch eine Geburtstagskarte nach Hause geschickt; zum ersten Mal. Ich habe mich darüber riesig gefreut. Du fingst an, mir Komplimente zu machen. Das kannte ich nicht von dir. Du hast immer gefragt, wie es mir geht und mich immer aufgebaut, wenn es mir schlecht ging. Danke dafür!
Nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich dir alles anvertrauen könnte. Dieses Gefühl bei einem Mann kannte ich schon lange nicht mehr und ich hätte nicht gedacht, dass ich es so schnell nach meiner Trennung wiederfinden würde.