Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin glaubt nicht an Dualseelen und Seelenverwandtschaft, aber sie ist überzeugt, dass Liebe wie Magnetismus sein kann: eine Anziehung, der sie sich nicht entziehen kann
Ich habe dieses Erlebnis in meinem ganzen Leben noch nie gehabt. Eines Tages trat ein Mann – so ganz nebenbei – in mein Leben. Und eine Gefühlsexplosion traf mich. Mir war vom ersten Augenblick klar, dass dieser Mensch mein Gegenpol ist. Der Mann, der mich anzieht wie ein Magnet und ohne den ich fortan nicht existieren kann. Unsere Anziehungskraft beruht, wie kann es anders sein, auf Gegenseitigkeit.
Jedes Mal, wenn wir uns sehen, greift der Magnetismus. Wir sehen uns an, und ein unbändiges, nicht zu bändigendes Verlangen nimmt allen Raum ein. Mein Herz bekommt einen Aussetzer, jeder meiner Sinne ist geschärft aufs Äußerste, ich habe meinen Körper kaum mehr unter Kontrolle. Ein Tunnelblick setzt ein, und ich kann meinen Fokus nicht von ihm abwenden.
Wir ziehen einander an wie Magneten
Er, mein Magnet, reagiert gespiegelt, er kommt mir nahe und näher, und wir können nicht anders als augenblicklich übereinander herzufallen, bis die erste Welle abnimmt und wir auch den Worten und Gedanken wieder Raum geben können. Wir können bei allem keinen Platz zwischen uns lassen, kein Blatt passt zwischen uns.
Wenn wir unter die Leute gehen, egal wohin, und uns nichts anmerken lassen wollen, bemerken viele dennoch, wie eng das Band um uns ist. Es würde uns nicht verwundern, wäre ein reales Band zu sehen, das uns zusammenbindet. Es ist ausgeschlossen so zu tun, als wären wir nur gute Freunde oder Kollegen. Die Menschen spüren es. Zwischen uns existiert eine Anziehungskraft, die nichts und niemand unterbinden kann.