Ich bin gefesselt und unfrei in meinem Leben. Es fühlte sich heute Morgen nicht wie Freiheit an, als ich diesen lieben Mann wegen ein paar Lappalien vor die Tür setzte, eher wie Zwang. Keine fünf Minuten, nachdem ich ihm seine Sachen hinterher geschmissen hatte, wusste ich bereits, dass es ein Fehler war. Aber ich kenne dieses Gefühl des Bereuens bereits so gut, dass ich zu stumpf geworden bin, um nach meinem Handy zu greifen, ihn anzurufen, ihm zu sagen, dass es mir leid tut, um ins Handy zu schreien: Komm zurück, komm doch zurück! Um ihm zu gestehen, dass etwas mit mir ist, dass ich ihm gerne reinen Wein einschenken würde, dass ich ihn eigentlich noch immer gern habe. Um ihm zu beichten, dass sich mein Herz ein Korsett aus Angst angezogen hat. Vielleicht wird es deshalb immer kleiner. Um überhaupt schlagen zu können.
Ich will doch einfach nur ein kleines Stück Liebe abhaben und mache es mir immer wieder selber kaputt. Der Mann heute früh hätte mir etwas abgegeben. Kirschkuchenliebe. Oder Apfelstrudel. Ich mag keine Kirschen, ich mag keinen Zimt. Was magst du denn, höre ich ihn fragen und ich muss wie jemand schlucken, der sich ertappt fühlt. Ich bearbeite meine Träume mit einem Skalpell, manchmal steche ich zu und ziehe die Hand schnell zurück, aber es ist bereits zu spät. Diese Unruhe, sie muss aufhören, anders geht mein Herz vor die Hunde. Vielleicht fängt er ja hier an, dieser Neuanfang. Ich sitze wenigstens äußerlich ruhig an einem Tisch und bestelle mir noch einen zweiten Kaffee. Warte, bis er so weit abgekühlt ist, dass ich ihn trinken kann. Gucke mal einfach raus und sehe dabei den Abend kommen. Vergesse einfach mal meinen Hass und meine Angst. Da bin ich. Genau hier.
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