Ich würde mich immer wieder in dich verlieben

Heilt die Zeit wirklich alle Wunden? Es ist über ein Jahr her, aber unsere anonyme Autorin denkt immer noch jeden Tag an ihn. Sie weiß, sie würde ihm nochmals eine Chance geben

Und schon ist es ein ganzes Jahr her, seit ich dich das zweite Mal traf. Das erste Mal war auf einem Konzert, es waren viele schöne Momente, atemberaubende Stunden mit den Besten. Alles, an das ich mich erinnern kann, bringt mich zum Lächeln, auch wenn nicht viel in meinen Gedanken übrig geblieben ist.

Ich denke immerzu gerne an dich zurück. Von da an sollten wir uns kennen, wenn auch nur flüchtig. Einen Abend zusammen, den uns niemand mehr nehmen kann. Stunde um Stunde unter achzigtausend Menschen, sah ich dich vor mir, während die laute Musik durch meine Adern drang und der Bass meine Brust vibrieren ließ.

Kein großer Abschied, kein baldiges Wiedersehen, nur dein Name und dein Gesicht blieben eine Weile in meinem Kopf. Bis sich das Ganze in den Massen der Gedanken in Luft auflöste. Bis dieser eine Tag kam, an dem du mir versehentlich schriebst und es so zufällig den Lauf der Dinge nahm, den keiner erwartet hätte.

Ein Treffen nach dem anderen, ein Kuss nach dem anderen, zeitversetzt und doch als wäre es jeden Tag gewesen. Wochenlange Nachrichten von Vermissen und baldigen Wiedersehen, stundenlange Telefonate über Gott und die Welt, minutenlanges Hoffen. Sekunden, in denen ich mir wünschte, du würdest zu Hause auf mich warten. Sekunden, in denen ich mir ein ganzes Szenario ausmalte, wo du bist und was du gerade machst.

Vor Freude springend wartete ich ständig auf eine Antwort von dir, kein Tag verging ohne eine „Guten Morgen“ und eine „Gute Nacht“ Nachricht. Die Tage, auch wenn es zu wenige waren, an denen wir uns sahen, waren für mich die Highlights der Woche. Jeder Tag brachte etwas anderes, es war ein Stimmungschaos. Du warst lieb zu mir, wie keiner zuvor. Es ging gar nicht anders, als mich in dich zu verlieben, nur war ich viel zu feige, ein einziges Wort darüber zu verlieren. Und so nahm es ein bitteres Ende, zumindest für mich.


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