Sie sehnt sich danach, dass er sie endlich als seine Partnerin annimmt. Doch seine Verletzungen aus früheren Beziehungen sind tief und noch lange nicht verheilt. Er ist ihre Droge. Gelingt ihr der Entzug?
Es ist eine Weile her, dass du zum Vorstellungsgespräch mein Büro betreten hast. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut. Du bist ein Mann mit Ausstrahlung. Einer, dem überdurchschnittlich viele Frauen hinterherschauen. Gut aussehend, durchtrainiert, gepflegt und charmant. Ich war damals in einer Beziehung und hatte keine Augen für dich. Dann änderte sich das. Meine Beziehung zerbrach und ich verliebte mich Hals über Kopf in Dich.
Du warst Single und hast dich trotz Bedenken auf mich eingelassen. Deine Zweifel waren berechtigt, war und bin ich doch deine Chefin. Du wurdest immer mehr zu meiner Droge und ich vermisste dich zunehmend. Ich weinte viel, weil du dich immer wieder von mir entfernt hast. Ein Schritt auf mich zu, zwei wieder weg.
Deine Erfahrungen mit Frauen waren katastrophal. Deine große Liebe hast du durch eine schlimme Krankheit verloren. Als du mir voller Trauer und Schmerz davon erzählt hast, ahntest du nicht, wie viele Tränen ich für diese Unbekannte vergießen würde. Du zerbrachst ein zweites Mal, als dir die Mutter deines Kindes Fremdgehen unterstellte. Du konntest das Gegenteil nicht beweisen und sie machte alles, um dein Leben zu zerstören. Du hast deine Familie verloren. Ohne Schuld. Seitdem bist du ein Wrack. Du bist verschlossen und undurchsichtig. Vielleicht sogar depressiv.
Andere glauben dich als Macho und Frauenversteher zu kennen. Keiner kennt dich so wie ich. Deine mühsam aufgebaute Mauer bröckelt unter mir und das macht dir Angst. Du verleugnest uns, obwohl es offensichtlich für alle ist. Wenn wir in einem Raum sind, knistert es. Jeder merkt, wie wir miteinander umgehen. Für deine hübsche Hülle, die viele Frauen anspricht, kannst du nichts, innerlich bist du so kaputt.