Der Volksmund sagt: Du weißt etwas erst wirklich zu schätzen, wenn du es verloren hast. Unsere anonyme beziehungsweise-Autorin beschreibt dieses Gefühl in diesem Abschiedsbrief an ihre (vielleicht) Liebe ihres Lebens
Ich vermisse dich. Und ich weiß, ich sollte es nicht.
Aber ich vermisse dich so sehr, dass es mir das Herz bricht. Dass ich hier liege und weine, obwohl ich so glücklich sein sollte.
Ich sehe die Dinge, alle in einer Kiste weggepackt, die mich an jeden Tag mit dir erinnern. Die Kette, die du mir zu meiner letzten Prüfung geschenkt hast. Die Stofftiere aus deinem Urlaub, den du damals noch ohne mich verbracht hast. Der Schlüsselanhänger mit meinem Namen drauf. Die letzte Karte von dir an mich mit der schönsten Liebeserklärung, die ich je gelesen habe.
Unsere Liebe war nicht immer einfach, aber oft war sie genau das. Obwohl wir aus zwei verschiedenen Welten kommen, zwei verschiedenen Kulturen und Religionen, waren wir uns doch ungewöhnlich nah.
Und obwohl es jetzt Monate her ist, dass ich den Entschluss gefasst habe, dich zu verlassen, liege ich oft nachts wach und frage mich, ob es die richtige Entscheidung war oder ich den größten Fehler meines Lebens gemacht habe.
Natürlich erinnere ich mich noch an meine Beweggründe, dass ich in unserer Beziehung oft Zweifel hatte und unglücklich war. Ich oft das Gefühl hatte, viel mehr zu investieren als du.
Aber langsam erkenne ich, dass das vielleicht der normale Gang der Dinge war, weil niemand nur gute Zeiten durchlebt.
Du hast einmal zu mir gesagt, dass mich kein Mann so lieben wird, wie du es getan hast. Und ich denke, damit hast du recht.
Ich erkenne erst jetzt, wie besonders unsere Liebe war. Die ich vorher nie so kennengelernt hatte und auch seitdem nicht mehr. Eine Liebe, die uns wie eine Flutwelle mitgerissen hat, obwohl wir es beide ursprünglich nicht so geplant hatten.