Ich vermisse uns

Wer sagt, Fernbeziehungen wären nicht romantisch? Leserin Viktoria Schedel beweist in rührenden Worten das Gegenteil. Eine Liebeserklärung

„Du weißt gar nicht, wie schwer es ist…“ sagt er. Doch, das weiß ich. Denn das Wunderbare an uns ist, dass wir uns immer verstanden haben, den Anderen fühlen konnten und das selbst auf Distanz. Ich weiß also ganz besonders gut, wie schwer es immer wieder ist, es geht mir nämlich nicht anders als Dir – wie Du weißt. Und besonders ist wohl das richtige Wort, wenn wir über uns sprechen. Das uns, das es nach außen hin so nicht mehr gibt und das uns, das im Inneren weiterlebt und einfach nicht weicht. Nicht der Zeit, nicht der Vernunft und nicht der Angst. Denn – Zeit kann vergehen, Liebe bleibt. Vernunft kann zurückhalten, aber niemals auslöschen und die Angst, ja die kann uns mal getrost gestohlen bleiben. Sie ist es, die Liebe in Frage stellt, gehässig grinst, wenn mal eine Zeit lang nicht alles rosa ist und sie ist es auch, die uns zu fehlerhaften Aktionen motiviert, aber niemals zu denen, aus welchem wir lernen, sondern zu denen, die wir bereuen. Deshalb gibt es uns nicht mehr sichtbar.

Ich vermisse uns. Jeden Tag. Jede Nacht.


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