Ich schmecke dich noch

Wir lassen uns ziehen

Ich danke dir für diese wunderbare, wunderschöne, waghalsige, wahnsinnige – um es mit deinen Worten zu sagen – unmenschliche Erfahrung. Die Zeit, die wir erleben durften, war so besonders wie der Mensch, der wir dann jeweils geworden sind. Ich weiß, wenn ich aufhöre zu schreibe, werde ich uns löschen. Denn es gibt kein Zurück zum Uns. Niemals werden wir zusammen sein. Danke für diese Erkenntnis. Sie macht mich frei.

Die Sonne strahlt. Es ist ein glücklicher Tag. Meine Tränen sind kurz und irgendwie künstlich. Mein Drama ist zu Ende. Ich soll dich nicht weiter zerreden. Es sollte nicht weitergehen mit uns. Erinnere dich nur daran, liebes Ich. Denn dieser Tag sollte dir helfen zu verstehen, dass du niemals jemanden auf ein Podest stellen darfst.

Unser Treffen war sinnbildlich für unsere Zeit. Voller Freude und Knistern zu Beginn. Überschäumende Anziehung und flirtendes Lachen. Die gute Zeit, die wir in Bewegung haben. Nicht stehen bleiben. Nicht nachdenken.

Unser letzter Kuss war ein Abschiedshauch

Wer sagt, aufgewärmt schmeckt nur Gulasch, arbeitet nicht nur in der Schmerzvermeidung, sondern hat auch Recht. Mein halbherziger Versuch ist kein Scheitern. Es war verletzte Stärke. Aber erst dadurch werde ich stark. Wieder aufstehen und noch stärker sein. Die Wunde als Erfahrung sehen.

Unser letzter Kuss hat sich nicht magisch angefühlt. Es war ein Abschiedshauch. Ich vermisse die Anfangszeit mit dir, die nie wiederkommen wird. Du wirst immer meine Geschichte sein. Das ist meine Seite der Medaille. Und die Verbindung zu dir ist gekappt. Und es fühlt sich endlich gut und richtig an.

Da ist nun nichts mehr. Es fühlt sich befreiend an. So befreiend, dass ich fast jedes Mal, wenn ich an uns denke, lächeln muss. Ein schönes, entspanntes Lächeln. Denn wir haben uns gegenseitig gezeigt, dass wir fühlen können.

Und ich wende mich der Sonne zu. Meinen Prioritäten. Endlich komplett. Und dann auch dem Mann, dessen Wärme ich spüre. Hallo Sonnenschein.