Ich schlafe zu viel, nur um im Traum noch bei dir zu sein

Es vergingen ein, zwei Tage, bis du es mir dann schriebst, mir den Boden unter den Füßen weggerissen und mich in tiefe Traurigkeit versetzt hast. Es schien alles so perfekt zu sein, alles zu passen, bis der Zeitpunkt kam, der all das in den Schatten stellte. Du bist noch nicht bereit für etwas Ernstes, du kannst momentan keine Beziehung führen. Du hast mir unmissverständlich klar gemacht, dass du mich nicht willst, mir mit sanften Worten verraten, dass ich nur Sex für Zwischendurch war, nur der Zeitvertreib, wenn dir langweilig war, die Ablenkung, wenn es dir schlecht ging. Damals habe ich es nicht verstanden, ich wollte es aber verstehen und zermürbte mir den Kopf damit, es endlich zu begreifen.

Doch es gab nichts zu begreifen, denn es ist, was es ist und es bedarf keiner Erklärung, wenn man einen Menschen nicht liebt. Als ich dann endlich mein Schwert, mein Schild und meine Rüstung ablegte, in der Hoffnung, du würdest mich nicht verletzen, schlug das Schicksal zu. Unverhofft, ehrlich und direkt mitten in mein frisch geheiltes Herz. Es ist nun schon eine halbe Ewigkeit vergangen, als ich dich das letzte Mal sah und es vergehen Tage, da verschwende ich keinen einzigen Gedanken an dich, weil ich mir permanent versuche einzureden, dass du es nicht wert bist, dass ich daran zerbreche.

Ich rede mir ein, es sei alles in Ordnung, es würde nicht mehr wehtun, doch das tut es noch. Es gibt aber auch Tage, an denen ich ununterbrochen an dich denken muss und versuche, meine Gedanken zu sammeln. Ich schlafe zu viel, nur um im Traum noch bei dir zu sein, ich bringe Gedanken zu Papier, um meine Gefühle zu ordnen, wenigstens ein bisschen. An solchen Tagen, wünschte ich, du wärst noch hier und ich müsste diese Zeilen über dich gar nicht erst schreiben.

Ich denke über vieles nach, was wir erlebten, was für ein Gefühl du mir gabst, dass ich es vermisse und immer noch hoffe, du würdest dich melden, weil ich dir fehle. Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch ist es genau jene Hoffnung, die uns Menschen dazu verleitet, an etwas festzuhalten, das gar nicht mehr da ist oder nie da war. Wir halten an Träumen und Vorstellungen fest, die vielleicht nie existiert haben, nur weil wir uns einbilden, es gäbe einen Gott, der es irgendwann gut mit uns meint. Aber wer glaubt schon an Gott?


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