Die Komplimente nahmen ab. Bewundernde und staunende Blicke hatten sich in offene Münder und tuschelnde Gesichter verwandelt. Und auch die Beziehung zu ihm war anders. Er fing plötzlich an, sich Sorgen zu machen, sich zu kümmern, da zu sein, irgendwann sogar wieder jeden Tag. Also aß ich weiter, den einen Apfel am Morgen und die eine Möhre am Abend – ich wollte ihn doch nur festhalten.
Als ich wieder aufstand
Nach sieben Monaten war ich zu dünn, um noch gesund zu sein. Man beschrieb mich als magersüchtig. Und er? Er war fort. Zwei Monate hielt er es noch mit mir aus, doch ihn verließ am Ende die Geduld und wahrscheinlich auch die Kraft. Er, der alte Frauenheld, hatte natürlich schnell eine andere Frau kennengelernt, mit der es aber auch nicht besonders lange ging. Und ich? In mir legte sich ein Schalter um. Man wollte mich in eine Klinik schicken, doch ich wehrte mich dagegen, stellte meine Ernährung ein weiteres Mal um. Zwar gab es immer noch allerlei Lebensmittel, vor denen ich in den letzten Monaten große Angst entwickelt hatte und aus meinem Plan strich, weil sie so hyperkalorisch waren, doch ich nahm zu und das war alles, was zählte.
Nach einem Jahr hatte ich dann mit einer ausgewogenen Ernährung und richtigem Krafttraining eine einigermaßen gesunde Figur erreicht, die es mir erlaubte, an Bodybuilding-Wettkämpfen teilzunehmen, aber das ist eine andere Geschichte – nur so viel sei gesagt: Als ich auf der Bühne vor den Kampfrichtern meine Figur präsentierte, sah ich durch das Scheinwerferlicht meine Mama, die im Publikum saß und in ein Tränenmeer voll Freude und Stolz ausbrach.
Auch wenn ich am Ende meine Beziehung verloren habe, habe ich die größte Liebe gewonnen: Die Liebe zu mir selbst.
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