Ich komme einfach nicht von dir los – und niemand versteht das

Ich saß da also vor dem Laptop und schaute mir deine Profilbilder an. Die alten, vertrauten, und die neuen. Die Fotos, auf denen du markiert wurdest. Du mit einer Freundin, die ich nicht kenne. Du in einer Wohnung, die mir nicht vertraut vorkommt. Du, etwas älter als damals und doch immer noch dieselbe in meinem bescheuert klopfenden Herzen.

Mein Kopf schreit: Ey, das ist aus! Sie hat sich verändert, Mann! Mein Kopf brüllt mich an: Das mit euch hat nicht geklappt und es würde auch jetzt nicht klappen! Mein Kopf fängt an zu schmerzen, so stark, dass ich nicht mehr an dich denken kann. Aber das hilft alles leider nichts. Du bist offenbar noch nicht vollständig aus mir ausgezogen. Oder: Ich habe nicht alles von dir gehen lassen.

Da ist so ein schrecklich schmerzender Rest von dir in mir

Ich habe meinen Freunden davon erzählt. Sie meinten, das sei nicht wirklich. Mein Gefühl sei zwar echt, aber es ziele ins Leere. Ich habe ihnen dann gesagt, dass ich nichts mehr von dir wolle, dass ich es einsehe, dass das mit uns keine Chance mehr hätte und dass es gut ist, dass wir auseinandergegangen sind, weil es für eine Seite halt nicht mehr passte. Dass da aber immer noch etwas sei. Ein schmerzender Rest, den ich nicht verstehe, der einfach nur schrecklich wehtut – je stiller es um mich herum ist, desto stärker.

Meine Freunde reichten mir ein Bier, nickten stumm und erzählten mir etwas, um mich abzulenken.

Es ist vorbei mit uns, aber ein Satz, ein Bild von dir reicht und alles von damals ist wieder da. Ich liebe dich nicht mehr, aber etwas in mir ist noch mit dir verbunden. Ein Wort von dir, und ich bräche wie ein Kartenhaus in mir zusammen. Das ist keine Restliebe, aber es ist auch nichts Pathologisches. Es ist ein Sturm aus dem Nichts. Und er wird sich irgendwann legen und ich werde dich wieder vergessen. Bis zum nächsten Sturm. Du bist zu einem wunden Punkt geworden, auch wenn es niemand versteht.


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