Zwei Jahre waren sie bereits kein Paar mehr. Doch eines Tages musste unser Leser schmerzlich feststellen, dass Liebe nicht einfach so endet …
Letztens habe ich den Fehler gemacht, mir nochmal dein Facebookprofil anzuschauen. Dort sind wir immer noch befreundet. Im echten Leben waren wir mal ein Paar. Das ist jetzt bald zwei Jahre her. Ich dachte echt, das sei längst durch mit uns, das würde nicht mehr wehtun können. Bis zu diesem Tag hatte ich geglaubt, ich sei ein glücklicher Single oder etwas Ähnliches. Und dann machte ich diesen Fehler.
Ich habe in deiner Chronik nach einem Hinweis gesucht, ob du auch auf dem Konzert unserer gemeinsamen Lieblingsband warst. Ein paar Tage zuvor waren sie in meiner Heimatstadt aufgetreten. Sie kommen nicht oft nach Deutschland, und ich bin natürlich hingegangen, mit ein paar Freunden. Bei einigen tausend verkauften Tickets sind wir uns nicht über den Weg gelaufen, aber ich wollte Gewissheit, diese verdammte Gewissheit zu wissen, ob du auch da warst. Nur ein paar Meter von mir entfernt. Für dich hätten es hundert Kilometer Anfahrt unter der Woche bedeutet, aber ich wusste, was dir die Band bedeutet.
Und da sah ich einen alten Post von dir: Du fragtest, ob noch jemand mit zu dem Konzert gehe und eine Fahrgemeinschaft bilden wolle. Mein Herz zog sich zusammen und ich starrte perplex auf den Bildschirm. Also doch, du warst auch dort gewesen.
Ich habe Angst vor den Weihnachtsfeiertagen
„Unsere“ Band ist eine Metalband und ich glaube, ich bin nicht sonderlich gefühlsduselig, aber ich muss nach diesem Schock zugegeben, dass ich dieses Jahr richtig Angst vor den Weihnachtsfeiertagen habe. Dass ich mich das erste Mal seit langem Freitagabends, wenn ich nicht verabredet und unterwegs bin, echt einsam fühle. Dass ich das nicht mehr genieße, mal einen freien Abend nur für mich zu haben. Und das alles wegen eines verdammten Posts, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Du hattest dich damals entliebt. Und du warst, als dein Herz dichtmachte und der Kopf in den Vordergrund trat, zu dem Schluss gekommen, dass wir von unseren Interessen und Gewohnheiten her nicht zusammenpassen würden – auch wenn es natürlich Gründe gegeben hatte, dass wir eineinhalb Jahre ein Paar gewesen waren. Du hattest dich von mir getrennt, ohne dass es großen Streit gegeben hätte. Kein Betrug, keine grobe Verletzung. Ein respektvolles Ende mit vielen Tränen, aber eben ohne Hass und Verbitterung. Ich hatte damals gedacht, das seien die besten Voraussetzungen, um eine Weile zu trauern und dann einfach weiterzuleben. Irgendwie war das dann auch so. Trotzdem scheint das mit uns bei mir nicht völlig abgeschlossen zu sein. Verdammt …