Sie liebt einen jüngeren Mann. Doch es ist nicht das Alter, das ihre Beziehung belastet. Unsere anonyme Leserin zweifelt, ob er es ernst genug meint. Kann sie ihm vertrauen?
Als wir uns kennen lernten war ich beinahe 31 Jahre alt, du 23. Ich war bereits über zehn Jahre in einer Beziehung und sehr unglücklich. Mein Partner und ich führten eine Fernbeziehung und wenn er nach Hause kam, war er gestresst und genervt von der langen Fahrt, von den Umständen. All das ließ er an mir aus. Zeit für mich hatte er noch weniger als früher während des Studiums. Ich fühlte mich ungeliebt, überflüssig. Ich sehnte mich nur nach einem Freund, nach jemandem, mit dem ich ins Kino gehen, kochen, reden … einfach Zeit verbringen konnte.
Ich war nicht auf der Suche nach einer neuen Liebe, ich wollte nur die Leere füllen, die sich in mir breit gemacht hatte. Bei unserem ersten Treffen redeten wir. Du hörtest mir zu, stelltest Fragen, interessiertest dich für mich und hattest Ideen, was ich an meiner Beziehung verändern könnte. Es war ein schöner Abend und wir verabredeten uns erneut, zum Kochen. An diesem zweiten Abend redeten wir nicht über Probleme. Du kochtest für mich und ich saß nur da, sah dir zu und trank Wein. Ich konnte mich entspannen. Wir lachten viel.
Als wir später auf dem Sofa saßen, zogst du mich in deine Arme und küsstest mich. Ich war irritiert, so sollte das nicht laufen. Doch es fühlte sich so gut an, ich wollte nicht, dass es endet. Später sagtest du, du wärst doch ein Idiot gewesen, wenn du an diesem Abend nicht wenigstens versucht hättest, mich zu küssen. Du hast getan, was ich brauchte. Wir verbrachten die Nacht gemeinsam mit vielen weiteren heißen Küssen. Bereits am folgenden Abend schliefen wir miteinander. Ich genoss es, auch wenn es falsch war. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Ich konnte mich fallen lassen, du hieltest mich. Doch bereits da begann ich mir Sorgen zu machen, dass du mehr wollen könntest, als nur diese schönen Stunden. Du sagtest, es wäre alles perfekt so, was könnte dir schon Besseres passieren? Ich glaubte dir. Doch es dauerte nur wenige Tage und du gestandst mir, dass du doch mehr wolltest, du wolltest mich ganz. Das hat mein Herz angerührt und machte mir doch gleichzeitig große Angst. Ich wollte das, was ich mit dir hatte, nicht verlieren, ich wollte dich nicht verlieren. Doch ich konnte mir ebenso schlecht vorstellen, meinen Partner zu verlassen. Nicht nach all den Jahren.