Die Monate vergingen und ich hatte einen kleinen Freundeskreis aufgebaut und konnte auch etwas ohne dich unternehmen. Doch am liebsten machte ich natürlich etwas mit dir. Ich dachte, du auch … Aber irgendetwas veränderte sich mit der Zeit. Du hast angefangen, weniger mit mir zu sprechen, mit mir zu reden, bist häufig betrunken nach Hause gekommen, oder du bist erst sehr spät gekommen, obwohl ich auf dich gewartet hatte … Wenn ich gefragt habe, was los wäre, kam als Antwort nur: „Alles okay“, oder „Alles gut“. Ich wusste genau, dass etwas nicht mit dir stimmt. Du hattest Geheimnisse vor mir. Ich spürte das, aber ich habe trotzdem weiter gemacht und dich immer noch so geliebt wie am Anfang. Auch wenn wir kleine Diskussionen hatten, haben sich meine Gefühle nie verändert.
An Wochenenden, an denen wir nicht arbeiten mussten, gingen wir in unsere Stammkneipe, haben etwas getrunken und schöne Abende verbracht, bis die Zeit angefangen hat, in der du immer feiern gehen wolltest mit deiner „besten Freundin“ und unserer Arbeitskollegin. Ich machte mir keine Gedanken, denn sie stand auf Frauen, aber mich bedrückte, dass du mit ihr mehr Spaß hattest als mit mir. Wenn ich an Wochenenden nach Hause gefahren bin, warst du immer mit ihr unterwegs. Dann wart ihr trinken und feiern bis zum nächsten Mittag. Du hast mich total vergessen. Ich hätte mich gefreut, wenn du mich vom Bahnhof abgeholt hättest. Doch du hast lieber deinen Rausch ausgeschlafen. Und trotzdem hab ich mich zu dir auf die Couch gelegt und dich gestreichelt, so wie du es gern hattest, während du auf meinem Bauch geschlafen hast. Ich war glücklich einfach nur bei dem Anblick, dich so zu sehen, so friedlich und irgendwie glücklich.
Du hast dich immer mehr zurückgezogen, nicht mehr mit mir geredet und immer mehr verschwiegen. Von deinen Wochenenden hast du nichts mehr erzählt. Weihnachten verbrachte jeder bei seiner Familie. Sogar da warst du feiern und hast mich wieder nicht abgeholt vom Bahnhof. Und wieder war ich glücklich, dich zu sehen und noch eine kleine Bescherung für uns zu machen … Auch darüber habe ich hinweggesehen.
Ich freute mich, mit dir zusammen in ein neues Jahr zu starten. Den Abend zuvor wollten wir alle nochmals einen schönen Abend in unserer Kneipe verbringen. Da es mir aber nicht gut ging, bin ich wieder nach Hause. Sehr traurig darüber hast du mich sehr liebevoll verabschiedet. Morgen sei ja auch noch ein Tag und wir könnten alles nachholen, versprachst du. Es würde wegen Silvester morgen auch nicht so spät werden.
Am nächsten Morgen kamst du um 8 Uhr total betrunken nach Hause und ich war stocksauer. Du hast gefragt warum – aber wirklich interessiert hat es dich auch nicht. Nach einiger Zeit hatte ich mich beruhigt und du warst wieder auf der Couch eingeschlafen. Dein Handy klingelte die ganze Zeit und ich hatte dieses Gefühl in mir …