Viele Wochen lang wusste ich nicht, woran ich bei dir war. Ein Gefühl – das mich zerstörte. Ich wusste nicht, wie es weitergehen soll und war am Ende meiner Kräfte. Ich habe immer gedacht, ich sei eine starke Frau, doch all das hat mich komplett aus der Bahn und dem Leben geworfen. Der alles einnehmende Schmerz, den ich spüre, wird vorbeigehen – gewiss – und du wirst sicher eine tolle Frau an deiner Seite finden, der du all die Zärtlichkeit geben kannst, die du gibst und die ich gerne spüren würde, der du all die lieben Komplimente machen wirst, die ich noch immer gerne von dir hören würde, die du küssen wirst, während ich gerne deine Lippen spüren würde … Und sie wird dir dies vom ersten Tag an zurückgeben – denn ich habe dich nicht verdient. Das wünsche ich dir – auch wenn mir dabei Tränen in die Augen steigen.
Und eines Tages vielleicht, werde ich doch jemanden finden und versuchen, mir nicht im Weg zu stehen. Doch eines ist gewiss. Auch wenn wir in Zeiten leben, in denen sich das Beziehungsverhalten verändert hat und ich oft unterwegs gewesen bin, viele Freunde und den ein oder anderen Flirt gehabt habe. Du warst der erste Mann für mich, dem ich alles gegeben hätte und noch immer geben würde. Die eine Person im Leben, über die man nie so richtig hinwegkommt. Und die einem so viel Liebe und zugleich genauso viel Schmerz bereitet hat. Und ja – viele sagen: „Die Zeit heilt alle Wunden“. Das tut sie auch. Aber ich werde nie aufhören, mich zu fragen, was du gerade tust, wo du gerade bist, wessen Hand du gerade streichelst und welchen Kopf du gerade mit deinen beiden Händen umfasst und sagst, dass du unbeschreiblich glücklich bist – so wie du es mir einst gesagt hast.
Vielleicht denkst du ja noch manchmal an mich, an die, die dir so verloren und verwirrt erschien, sich selbst im Weg steht und so anders und speziell für dich war und dich so verletzt hat, und vermutlich denkst du dir auch: „Gut, dass es vorbei ist– es hätte nicht funktioniert.“ Ich hingegen denke an dich, ich denke an das, was war und vor allem, was hätte sein können. Vielleicht eine reine Wunschvorstellung – eine Idealisierung unserer „Beziehung“. Ich habe lange dafür gekämpft, dass wir es zumindest versuchen. Für eine gemeinsame Zeit, mit Alltag, lauen Sommerabenden und kuschligen Winternächten, spannenden Reisen und Erlebnissen, witzigen Abenden mit Freunden und kleinen, aber schönen Momenten – der Kaffee am Morgen, der Kuss vorm Einschlafen, dich zu sehen, wenn du schläfst – wie verletzlich und friedlich du wirkst. Auch wenn wir nie zusammen waren, für mich sollten unsere Herzen und Körper zusammengehören. Ein Puzzleteil, das sich dem anderen fügt. Einmal zu oft und zu früh verletzten wir uns gegenseitig – oder doch ich nur dich? Wie konnten wir uns das antun? Ich habe so sehr versucht, dir zu zeigen, was ich wirklich empfinde. Aber so wurde aus dir, dem Jäger, der Gejagte. Und ich habe zuerst mein Herz, dann dich und letztendlich mich selbst verloren.