Dieses Mal strömte kein Glücksgefühl durch meinen Körper. Dieses Mal war es Wut!
Das Einzige, woran ich denken konnte, war: „Wie kannst du es wagen, mir immer und immer weiter meine Zeit zu rauben? Was gibt dir das Recht zu bestimmen, wann ich glücklich bin und wann nicht? Dich zu melden, wann es dir passt und es nicht zu tun, wenn es dir grade nicht passt? Was gibt dir das Recht, immer weiter Steine auf meine sowieso bereits zu hohe Mauer zu legen? Ich bin kein Lückenbüßer! Ich entscheide, wann ich glücklich bin und nicht du!“
Rückblickend hatte ich mich einfach daran gewöhnt, diesen Menschen zu lieben, weil es für mich nichts und niemand anderen gab. Ich hatte mich an den Gedanken gewöhnt, dass er der Mensch sei, mit dem ich alt werden würde und so wurde mein Tunnelblick immer schmaler und potentielle Weggefährten schlichtweg unsichtbar. Es forderte Mut und Kraft und Furchtlosigkeit vor dem Ungewissen, um mich von diesen Gedanken zu lösen.
Aber ich nahm die Kraft, von der ich nicht dachte, sie zu haben, zusammen und ich verabschiedete mich. Ich verabschiedete mich von knapp sechs Jahren voller Gefühlsachterbahnfahrten, die nicht selten mit Übelkeit endeten und ich wusste, auch die Nächte, in denen ich mich in den Schlaf weinte, hatten nun ein Ende.
All das fasste ich in einer Nachricht zusammen und drückte schließlich ohne zu zögern auf „senden“.
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